Am Weltbienentag der Vereinten Nationen (20. Mai) warb die  Grüne Direktkandidatin für die Bundestagswahl Maria Klein-Schmeink für die Volksinitiative Artenvielfalt NRW, die noch bis zum 1. Juni unterschrieben werden kann. Die Volksinitiative fordert den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt in NRW z.B. durch die Reduktion des Flächenverbrauchs, den wirksamen Schutz von Wäldern, Gewässern und Schutzgebieten und die Förderung einer naturverträglichen Landwirtschaft sowie der urbanen Artenvielfalt. Die Volksinitiative in NRW will damit an den Erfolg des bayrischen Volksbegehrens anknüpfen, das 2019 erfolgreich war.

Der Handlungsbedarf in Sachen Artenschutz ist groß. Im letzten Jahrzehnt ist die gesamte Insekten-Vielfalt in Deutschland um ein Drittel geschrumpft. Weltweit sank die Zahl der Insekten in den letzten Jahrzehnten jährlich um neun Prozent. Gründe hierfür sehen Expert*innen vor allem in der industriellen Landwirtschaft, die auf großflächige Monokulturen und starken Pestizideinsatz setzt, sowie in der steigenden Versiegelung von Flächen. Für Insekten gehen so wichtige Lebensräume verloren. Dies ist jedoch nicht nur schädlich für die Insekten selbst, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf uns Menschen.

Denn Insekten, vor allem Bienen, spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung. Sie bestäuben 80% unserer Wild- und Nutzpflanzen. Nicht nur die bekannten Honigbienen, sondern vor allem Wildbienen leisten hier einen wichtigen Beitrag. Dennoch sind sie stark bedroht: sechzehn Wildbienenarten, die in Deutschland heimisch waren, sind bereits ausgestorben und die Hälfte der rund 560 Wildbienenarten steht auf der Roten Liste.

„Bestäubende Insekten, zu denen auch die Bienen gehören, übernehmen eine zentrale Funktion in der Lebensmittelversorgung, denn nur so können Pflanzen bestäubt werden und anschließend Früchte tragen. Durch den Rückgang der Bienenpopulationen gerät weltweit die Lebensmittelsicherheit in Gefahr“, erklärt Leandra Praetzel, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion in Münster.

In Münster und im Bund fordern die Grünen wirksame Maßnahmen gegen das weltweite Bienen- und Insektensterben. „Die Bundesregierung muss endlich ein Verbot von Glyphosat erlassen“, fordert Maria Klein-Schmeink, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und münsteraner Direktkandidatin für die Bundestagswahl am 26. September. „Wir wollen außerdem den Pestizid-Einsatz insgesamt deutlich verringern, den ökologischen Landbau fördern und den Flächenverbrauch bis 2030 halbieren.“

Auch auf kommunaler Ebene wollen die Grünen dem Insektensterben entgegenwirken. „Dazu gehört beispielsweise die Reduzierung der Flächenversiegelung und die naturnahe Gestaltung von städtischen Grünflächen.“, erläutert Praetzel. „Die einzigartige Grünordnung Münsters mit ihren Grünringen und Grünzügen muss erhalten bleiben, denn sie bieten einen wichtigen Rückzugsraum für Insekten und andere Tiere.“ Was Privatpersonen für den Bienenschutz tun können, weiß Klein-Schmeink: „Durch die Aufstellung von Insektenhotels oder die Anpflanzung von heimischen Wildblumenwiesen können alle etwas tun. Egal ob in der Stadt oder auf dem Land, solche Maßnahmen bieten wichtige Refugien für Bienen und sind wunderschön anzusehen.“

 

Weitere Informationen:

Unterschriftenlisten für die Volksinitiative gibt es im Grünen Zentrum, Windhorststr. 7. Weitere Orte finden Sie unter https://artenvielfalt-nrw.de/mitmachen/sammelstellen/