Zu einem Austausch über die besonderen Bedarfe von Frauen und Mädchen mit Behinderung trafen sich jetzt die grüne Landtagsabgeordnete Josefine Paul und die grünen Ratsmitglieder Harald Wölter und Andrea Blome mit dem Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Fragen der Teilhabe am Arbeitsmarkt und die gynäkologische Versorgung. Kritisch angemerkt wurde von allen Beteiligten, dass sowohl der aktuelle Teilhabebericht des Landes NRW als auch der kommunale Aktionsplan Inklusion die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und damit die speziellen Bedarfe der Frauen mit Behinderungen nicht ausreichend in den Blick nehmen. „Wir müssen in Gleichstellungsfragen deutlich inklusiver werden“, so Andrea Blome, Mitglied im städtischen Gleichstellungsausschuss. „Noch immer werden Menschen mit Behinderung zu wenig geschlechtsspezifisch angesprochen.“
Im Gespräch mit den Dr. Monika Rosenbaum und Elena Doudis vom Netzwerk wurde deutlich, dass gerade auch in der gynäkologischen Versorgung oder beim Zugang zur Psychotherapie die Barrieren für Frauen mit Behinderung sehr hoch sind. „Es geht nicht immer um die Rampe“, machte Monika Rosenbaum deutlich. „Es ist eine Frage der Haltung, ob Angebote barrierefrei sind.“
Während Josefine Paul die Anregungen aus dem Gespräch auf Landesebene weiter verfolgt, wollen sich die Grünen in Münster für eine stärkere Vernetzung vor Ort stark machen. „Wir müssen stärker für das Thema sensibilisieren“, so Harald Wölter, gesundheitspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion. „Frauen mit Behinderung brauchen mehr Ressourcen und mehr Zugänge vor Ort. Die Mittel, die wir bei der Stadt Münster für ein inklusives Gesundheitswesen bereitstellen, müssen auch stärker in diese Bereiche fließen.“