Für die Not und den Ruf der Eltern nach Öffnung der Kitas haben die Grünen volles Verständnis, so GAL-Ratsfrau Jutta Möllers. „Viele Wochen mit Homeoffice, Homeschooling und Kinderbetreuung, bedeuten eine hohe Belastung für die Familien, vor allem, wenn dann noch beengte Wohnverhältnisse ohne Garten, geschlossene Spielplätze etc. sowie finanzielle Sorgen hinzukommen.“
Bei der schrittweisen Öffnung der Kindertagesbetreuungsangebote seien allerdings komplexe Herausforderungen zu bewältigen. Möllers nennt hier zum einen die Begrenzung von Gruppengrößen aus Infektionsschutzgründen, zum zweiten die Begrenztheit zur Verfügung stehender Räume für kleinere Gruppen und schließlich die Begrenzung des zur Verfügung stehenden Personals. Möllers: „Deshalb ist es sehr wichtig, dass transparente Kriterien zur Rückkehr von Kindern in ein begrenztes Kindertagesbetreuungsangebot entwickelt, nachvollziehbar legitimiert und gut kommuniziert werden, und zwar den Eltern und Kindern, Fachkräften und Trägern gegenüber. Mir kommt es dabei darauf an, Lösungen zu finden, die möglichst vielen Kindern die Rückkehr in die Kita erlauben. Denkbar bzw. zu prüfen sind etwa begrenzte Betreuungszeiten (ein paar Stunden täglich oder tageweise, ‚im Schichtbetrieb‘ oder, oder). Die Kinder hätten wieder Kontakt zu anderen Kindern und die Eltern wären zumindest zeitweise entlastet.“
Zur weiteren Information hier das Statement von unserer Ratsfrau Jutta Möllers, kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin:
Öffnung der Kindertagesbetreuung schrittweise umsetzen
Für die Not und den Ruf der Eltern nach Öffnung der Kitas habe ich großes Verständnis: „Viele Wochen mit Homeoffice bei gleichzeitigem Homeschooling und Kinderbetreuung, das bedeutet Stress in der Alltagsbewältigung. Wenn noch beengte Wohnverhältnisse ohne Garten bei geschlossenen Spielplätzen etc. und finanzielle Sorgen hinzukommen und zudem die Perspektive ungewiss ist, ist das eine hohe Belastung für die Familien.“
Es gibt allerdings komplexe Herausforderungen an einen planvollen Öffnungsprozess der Kindertagesbetreuungsangebote, die es zu bewältigen gilt. Zu nennen sind hier 1. Die Begrenzung von Gruppengrößen aus Infektionsschutzgründen, 2. Die Begrenztheit zur Verfügung stehender Räume für kleinere Gruppen, 3. Die Begrenzung von zur Verfügung stehenden Personal.
Soll das Konzept mit kleinen Gruppen mit einer gleichbleibenden Zahl an Fachkräften in aus Infektionsschutzgründen immer denselben Räumlichkeiten umgesetzt werden, bräuchte man mehr Räume und deutlich mehr Personal. Bereits vor der Pandemie war die wirksame Bekämpfung des Fachkräftemangels ein Dauerbrennerthema. Viele pädagogische Fachkräfte gehören jetzt zur Risikogruppe, da sie über 50 Jahre alt sind, eine Grunderkrankung haben, sich in Quarantäne befinden oder, oder… Tatsächlich steht also weniger Fachpersonal zur Verfügung als vor der Pandemie.
Es mag vielleicht gelingen, Raumkapazitäten zu erweitern, z.B. durch Nutzung der Räume der offenen Kinder- und Jugendarbeit, von kirchlichen Gemeindehäusern o.ä., aber auch das ist (zeitlich) begrenzt.
In der Konsequenz heißt das, dass die Öffnung der Kindertagesbetreuung für alle Kinder in nächster Zukunft und vorhersehbar auch noch über einen längeren Zeitraum ausgeschlossen ist, soll das Primat der Verlangsamung des Infektionsgeschehens und der Aufrechterhaltung des Gesundheitsschutzes beibehalten werden.
Umso wichtiger ist es, dass transparente Kriterien zur Rückkehr von Kindern in ein begrenztes Kindertagesbetreuungsangebot entwickelt, nachvollziehbar legitimiert und gut kommuniziert werden, und zwar den Eltern und Kindern, Fachkräften und Trägern gegenüber.
Grundsätzlich müsste aus meiner Sicht die Rückkehr von Kindern in die Kindertages-betreuung – neben den Kindern, die bereits in der Notbetreuung sind – vordringlich erfolgen, wenn mehrere Benachteiligungen zusammenkommen oder wenn in einer Familie mehrere Kinder von der Schließung der Einrichtungen betroffen sind und die Herausforderungen für die Eltern im Alltag mit Kinderbetreuung, Homeschooling, Homeoffice etc. sich intensivieren.
Mir wäre sehr daran gelegen, wenn Lösungen erarbeitet werden, die möglichst vielen Kindern die Rückkehr in die Kita erlaubt. Denkbar bzw. zu prüfen sind etwa begrenzte Betreuungszeiten (ein paar Stunden täglich oder tageweise, „im Schichtbetrieb“ oder, oder). Die Kinder hätten wieder Kontakt zu anderen Kindern und die Eltern wären zumindest zeitweise entlastet.
Losgelöst davon, welche Zielgruppen von Kindern und Eltern bei der schrittweisen Öffnung der Kindertagesbetreuung zunächst oder zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt werden, braucht die öffentliche und freie Kinder- und Jugendhilfe Rechtssicherheit in diesem für alle Beteiligten mit erheblichen Aufwand und großer Sorgfalt zu gestaltenden Prozess, insbesondere auch im Hinblick auf die noch lange geltenden Beeinträchtigungen, damit Eltern nicht den Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung einklagen.
Des Weiteren brauchen die Träger Sicherheit und eine entsprechende Ausstattung in Bezug auf die Schutz- und Hygienemaßnahmen. Es braucht ausreichend Zeit, um die schrittweise Öffnung der Einrichtung entsprechend vorzubereiten. Neben diesen organisatorischen Herausforderungen müssen sie auch die pädagogischen Aspekte in dieser Zeit der Corona-Pandemieeindämmung berücksichtigen, die auch die Beziehungsarbeit mit den Kindern beeinflusst.
Diese wenigen Überlegungen machen schon deutlich, wie komplex, langwierig und voraussetzungsvoll der Prozess der Rückkehr zu einer Regelbetreuung in den Kitas sein wird. Daher ist die Bitte an alle Betroffenen, sich verständnisvoll und solidarisch zu zeigen verbunden mit der Zuversicht, dass das Amt für Kinder-, Jugend- und Familien gemeinsam den freien Trägern alles daransetzen wird, gute Lösungen zu finden.
Jutta Möllers