Der 9. November ist auf Grund der Novemberrevolution 1918, der Reichspogromnacht 1938 und dem Mauerfall 1989 zu einem wichtigen Mahn- und Erinnerungstag geworden. „Es gilt die Geschichte wach zu halten,“ fordert die Grüne Landtagsabgeordnete Josefine Paul.
Studien wie beispielsweise die „Werteorientierte Wissensvermittlung“ des Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin aus dem vergangenen Jahr zeigen, die bisherige Geschichtsvermittlung in Deutschen Bildungseinrichtungen reicht nicht aus. Die zum Teil bestürzenden Ergebnisse bei der Abfrage von Geschichtswissen lassen auf Versäumnisse des schulischen Geschichts- und verwandten Unterrichts schließen.
Abhilfe kann hier nur ansprechender und greifbarer Geschichtsunterricht schaffen. Neben aktiven Lernorten, wie beispielsweise der Villa ten Hompel in Münster, kann auch die Querverbindung zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Ereignissen, die Geschichte für Schülerinnen und Schüler beleben. „In unserer heterogenen Gesellschaft müssen wir dabei auch die Verengung auf die Deutsche Geschichte aufgeben,“ fordert Paul. „Es geht nicht mehr nur um die Geschichte unserer (deutschen) Mütter und Väter, sondern um eine Geschichtsvermittlung die die Lebenswelt der Lernenden berührt.“
„Die Studie der FU Berlin hat auch gezeigt, dass wir in NRW nicht in unserem Bemühen nachlassen dürfen, die historische und politische Grundbildung der Schülerinnen und Schüler zu stärken,“ gibt die studierte Historikerin Paul zu bedenken: „Ohne ein angemessene geschichtliche Grundbildung fehlt den Schülerinnen und Schülern auch als Erwachsene das notwendige Grundverständnis für unseren demokratischen Rechtsstaaten.“