Drei kleine Wahlkampfgeschichten von „Dein Oberbürgermeister Markus – oder warum Grüne Wolfgang Heuer wählen!

Liebe Grüne!

Nach mehreren Diskussionsveranstaltungen, an denen ich zusammen mit Markus Lewe, Verzeihung, mit „Dein Oberbürgermeister Markus – soviel Zeit muss sein! – teilgenommen habe, kenne ich seine politische Gedankenwelt zur Genüge. Drei kleine Episoden möchte ich Euch vortragen. Sie handeln von Münster, als der „Europäischen Spitzenstadt, vom zukünftigen Zentralfughafen in der Hüttruper Heide und von der bösen Finanzkrise, für die die grünen Chaoten die Schuld tragen. Viel Spaß beim Lesen!

Dein Oberbürgermeister Markus beginnt seinen Vortrag in Diskussionsveranstaltungen gewöhnlich mit dem freudigen Hinweis auf die Zeitschrift Capital, die Münster in einem Wachstums-Ranking der europäischen Großstädte „auf dem siebzehnten Platz, genau zwischen Montpellier und Graz (sinngemäß zitiert) gesetzt hat, wie Markus entzückt mitteilt. Wer auf der Landkarte schaut, was genau zwischen Graz und Montpellier liegt, der findet nicht Münster, sondern „nur die Alpen. Das bringt Markus aber nicht aus der Fassung: „Europäischer Spitzenplatz, jubelt er und fordert den Beifall der Zuhörerinnen und Zuhörer. Donner und Doria, sagt sich da nicht nur so mancher CDU-Wähler, das ist ja Champions League! Grüne Teilnehmer der Veranstaltungen wagen schon mal den Einwand, dass die Zeitschrift Capital doch eher das theoretische Zentralorgan der Zocker und Bonijäger ist, aber kein Gradmesser für volkswirtschaftliche Vernunft. Aus der gleichen Ecke kommt zudem die verbissene Frage, ob das Ranking neben Kapital (mit K diesmal geschrieben) auch Themen wie Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit berücksichtige. Münster habe doch auf diesen Feldern neuerdings ganz Bemerkenswertes zu bieten: Unfallhauptstadt, Feinstaubbelastungen wie in den Metropolen an Rhein und Ruhr und CO2-Anstieg durch Wiedereinstieg in Kohlekraft. Wenn diese Qualitäten mit in die Wertung kämen, dann – so die Grünen Zwischenrufer – würde Münster beim Städtewettbewerb sicherlich weiter unten landen, nämlich genau zwischen Castrop und Rauxel! Dein Markus wird über so viel Gehässigkeit ganz traurig und ermahnt die Korinthenkacker aus der grünen Ecke davor, „immer alles schlecht zu machen.

Die zweite Geschichte handelt vom FMO. Keine Rede vergeht, ohne dass Dein Markus im Mittelteil seiner Ausführungen das hohe Lied auf den internationalen Großflughafen und den Motor wirtschaftlichen Wachstums singt. Das sitzt, Fliegen ist ja modern und wenn auch noch weitere Flughäfen in Dortmund, Paderborn, Bremen, Düsseldorf, Kasse, neuerdings auch in Weetze und demnächst sogar in Twente um die Fluggäste buhlen – seis drum! An dem Airport in der Hüttruper Heide kommt keiner vorbei. Wenn dann Zuhörer – nicht nur aus der Grünen Ecke – besorgt fragen, warum der FMO seit 2001 laufend weniger Fluggäste begrüßen könne, warum die Bilanzen immer in Rot geschrieben werden müssen und warum als „Destinationen für den zukünftigen Interkonti-Verkehr außer Abu Dhabi nur Dubai in Frage kämen – Ney York oder Rio seien doch auch schöne Ziele – dann beginnt Dein Markus eine kleine Vorlesung in praktischer Verkehrsgeschichte. Das mit dem FMO sei genauso wie vor 150 Jahren beim Bau der Köln-Mindener-Eisenbahn. Auch damals hätten sich Münsteraner Bürger – BürgerInnen kannte die Lewesche Geschichtsschreibung damals noch nicht – gegen den Fortschritt ausgesprochen und das Angebot der preußischen Regierung, die Eisenbahn durch Münster zu führen, rundweg abgelehnt. Verhängnisvoll, sei das gewesen, denn heute habe nur Hamm, aber nicht Münster einen Anschluss an den Ost-West-Verkehr. Mit dem Ausbau des FMO verhalte es sich genauso. Fortschritts- und technikfeindliche Kräfte, vor allem aus dem Lager der Grünen würden wieder versuchen, die historische Chance zu verspielen, die der Ausbau des FMO biete – Alle Mallorca-Flieger im Publikum klatschen! Wenn man trotzdem, aber zaghaft darauf hinweist, dass selbst die Richter des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig nicht ganz frei von Technikfeindlichkeit sein können, weil sie die himmelwärts weisenden offiziellen Prognosen der Fluggastzahlen nicht mit den Sturzflugähnlichen Zahlen der Realität in Übereinstimmung bringen konnten, dann wird Dein Markus grundsätzlich: „Flughäfen sind die Garanten unserer Zukunft, wer das nicht einsieht, der soll eben Grün wählen!

Die dritte Geschichte ist noch spannender. Auch Dein Markus weiß, dass Münster gestern finanziell am Abgrund stand und heute wahrscheinlich schon einen Schritt weiter ist. Wolfgang Heuer sagt wenig mitfühlend: „pleiter gehts nicht! Aber, ob bis 2012 „nur 129 Mio. € fehlen – wie Carola Möllemann-Appelhoff beschwichtigend vorrechnet – oder 270 Mio. € – wie der grüne Ratskandidat Joksch gehässig einwirft – Dein Markus bleibt ruhig. Erstens sind das ja alles nur Prognosen, da schaun wir mal, ob das auch so kommt, zweitens ist die Finanz- und Wirtschaftskrise ja von außen über Münster gekommen, „dafür kann ja keiner was, und drittens wird sich schon ein Weg finden lassen, um aus dem Schlammassel raus zu kommen. Dein Oberbürgermeister Markus greift wieder in die Geschichte: „Als es nach 1945 darum ging, den Prinzipalmarkt und die ganze Stadt wieder aufzubauen, da waren die Probleme viel größer. Trotzdem haben es die Bürger der Stadt – immer noch keine BürgerInnen in der Geschichtsschreibung! – geschafft und unser Münster auf den Ruinen wieder errichtet. In der gut besuchten Diskussionsveranstaltung des Seniorenrates gabs nach dieser Bemerkung reichlich Beifall für Dein Markus – man fühlte sich persönlich angesprochen!

Trotzdem und obgleich Carola Möllemann-Appelhoff versichert, man werde dieses Problem durch weitere Sparpolitik (neue Rödl&Co-Runden!) lösen, beschleicht Dein Markus ein mulmiges Gefühl: Wenn er die Wahl gewinnt, dann beginnt er seine Amtszeit als OB mit 800 Mio. € Schulden, die ihm sein Vorgänger, der große Berthold Tillmann, hinterlässt. Bis zum Ende seiner Amtszeit werden die Schulden voraussichtlich auf mehr als 1 Mrd. € steigen. Grauenhaft! Habe ich das verdient? – fragt er sich.

Aus dieser Melancholie wird Dein Markus erneut durch die vermaledeiten Grünen geweckt. Sie behaupten nämlich Unerhörtes: Die Stadt sei angesichts der finanziellen Kernschmelze dazu gezwungen, auf Leuchtturmprojekte der CDU-Politik, namentlich das 60 Mio. € teure Industriegebiet in Amelsbüren, die 18 Mio. € für die längere Start- und Landebahn am FMO und die 40 Mio. € kostende Beteiligung an einem Kohlekraftwerk in Hamm, zu verzichten. Nicht nur das, die Grünen wagen es auch, die angebliche Notwendigkeit von Steuererhöhungen zu verbreiten. Dein Markus bleibt dennoch ruhig und kontert, dass Leuchtturmprojekte eben sein müssen, wenn man als europäische Spitzenstadt leuchten wolle und dass Steuererhöhungen Münster ruckzuck zur Industrie- und gewerbefreien Zone machen würden. Steuererhöhungen seien für ihn deshalb „äh, Bäh – ein Four Letter Word benutzt Dein Markus nicht! Allerdings wirft die Attacke der Grünen neue Fragen auf: Steuererhöhungen, wie macht man das überhaupt, darf man als Oberbürgermeister Steuern erhöhen? Auch Carola Möllemann-Appelhoff ist an dieser Stelle leider keine Hilfe mehr. Ihr Glaubensbekenntnis, „Steuererhöhungen – niemals! hat sie nämlich vor kurzem an den Nagel gehängt. Na, ja in der Verwaltung wird sich schon einer finden, der dem OB aus der Patsche hilft!Was er denn unternehmen wolle, um die Finanzen wieder ins Lot zu bringen, wird er nun aus dem wissbegierigen Publikum gefragt und wieder aus seinen Betrachtungen gerissen. Die Antwort kommt souverän: „Man darf die Wirtschaft nicht verschrecken, man muss abwarten und man muss sich vor Botschaften hüten, die das (wirtschaftliche) Klima in der Stadt vergiften. Mit anderen Worten, „Mein Name ist Lewe
ich weiß von nix! Das darf man Mein Markus natürlich nicht vorwerfen, denn sonst wird er richtig böse und lässt sich sein Münster nicht von den Grünen kaputtmachen.
Markus Lewe setzt – und damit bin ich mit meinen drei kleinen Geschichten fertig – gern auf besitzanzeigende Fürwörter, Possessivpronomen für die gebildeten unter Euch. „Dein Oberbürgermeister, „Mein Münster usw. Das ist nicht ungefährlich, denn wie schnell wird in einem Wahlplakat allein dadurch, dass die Druckerin der Plakate einen einzigen Buchstaben vertauscht aus „Dein Oberbürgermeister „Kein Oberbürgermeister!Mal schauen, wie die Münsteranerinnen dies sehen. Bildung haben sie ja, denn Münster ist, wie der große Berthold Tillmann feststellt, „die City of Learning. Wenn sie auch Humor haben, dann kann da schon was gehen!Mein Oberbürgermeister ist jedenfalls Wolfgang Heuer!Herzliche Grüße, Euer
Gerhard Joksch