Kulturpolitik bestehe nicht darin, jede Industriebrache oder jedes architektonisch reizvolle Gebäude, das die Eigentümer gerne loswürden, von öffentlicher Hand zu kaufen. Allzwecknachnutzung, die dann immer passt: Kulturhaus. Klas: „Zuallererst muss man doch fragen, welcher konkrete kulturelle Nutzen soll gewonnen, welche Lücke im städtischen Kulturangebot geschossen werden? Dass der Kiffe-Pavillon für musikalische Aufführungen akustisch vernünftige Voraussetzungen erfüllt, darf bezweifelt werden, zumal das denkmalgeschützte Gebäude nicht beliebig umgebaut werden kann. An Ausstellungsflächen fehlt es im Münster eigentlich nicht – sieht man davon ab, dass ein Mehr an Kultur immer geht. Bei den Theaterbühnen gehe es auch nicht um neue Raumangebote. Sonder Städtische Bühnen, Pumpenhaus oder Wolfgang-Borchert-Theater klagen eher über mangelnde finanzielle Ausstattung.Kurz: seit der verlorenen Kulturhauptstadtbewerbung kämpfe Münsters Kulturszene mit einer uninspirierten und auf einseitigen Sparkurs getrimmten Kulturpolitik. Jetzt gelte es, bei und trotz angespannter Haushaltslage den hier arbeitenden Kunstschaffenden und Kulturinstitutionen eine verlässliche Perspektive für künstlerisches Arbeiten zu sichern. Wer hier ein belastbares Konzept vorweisen könne und dann noch nicht weiß, wohin mit Geld, dürfe gerne neue Kultureinrichtungen vorschlagen.