Für Klas und die Grünen ist die Einsicht der FDP in die Notwendigkeit steuerpolitischer Maßnahmen jedoch kein Grund zur Häme: „Die Stadt pfeift finanziell auf dem letzten Loch, bis 2012 wird ein Defizit von 270 Mio. € prognostiziert, die Haushaltssicherung ist durch Ausgabenkürzungen nicht zu vermeiden, da kann kein ernsthafter Kommunalpolitiker mehr Steuererhöhungen als Mittel zur Defizitbegrenzung ausschließen. Gelingt letztere nicht, kommen die Haushaltssicherung und der Sparkommissar von der Gemeindeaufsicht. Und der muss von Gesetzeswegen zwingend auch die Einnahmen, sprich die Gewerbesteuern nach oben schrauben. Sein Maßstab wird aber nicht die wirtschaftspolitische Vernunft, sondern die Schließung der Finanzlöcher in der Stadtkasse sein!

Für Klas ist es ein unverzeihlicher Fehler der regierenden CDU/FDP-Koalition, dass sie die „fetten Jahre der Prosperität ungenutzt verstreichen ließ und Jahr für Jahr den Haushalt mit neuen Rekordverschuldungen vor die Wand fuhr.

Der neue Rat wird sich nach Meinung der Grünen sehr schnell mit der Frage befassen müssen, welchen Beitrag die Steuern zum Ausgleich des Haushaltes leisten müssen. „Es geht nicht darum, ob man Steuern erhöhen will, sondern nur um die Frage, wie hoch die Steuern sein müssen, damit die Bevormundung durch die Staatsaufsicht vermieden werden und man Herr im eigenen Haus bleiben kann, beschreibt Gerhard Joksch, Spitzenkandidat der GAL für die kommende Ratswahl die Aufgabe der Kommunalpolitik.