Klimaschutz und sichere Energieversorgung nur ohne AtomkraftCDU, FDP und die großen Stromkonzerne bringen mit nahezu religiösem Eifer immer wieder Atomkraft als Lösung für die Klimaproblematik und die steigenden Energiepreise ins Spiel. Die vielfach vorgetragene Argumentation, dass Energie durch mehr Atomkraft für Verbraucherinnen und Verbraucher kostengünstiger würde, ist populistisch und reine Augenwischerei. Dahinter stehen die Interessen von RWE, E.ON & Co, die mit dem Weiterbetrieb ihrer alten abgeschriebenen Reaktoren Gewinnmargen von täglich 1 Million Euro pro AKW erzielen. Schon heute machen die großen Stromkonzerne Rekordgewinne und erhöhen gleichzeitig fortlaufend die Preise, während die Kosten für Atomtransporte und Atommülllagerung auf die Steuerzahler abgewälzt werden. Wieso ausgerechnet die Zusatzgewinne aus längeren Laufzeiten den Verbrauchern zugute kommen sollten, ist nicht erkennbar. Selbst wenn, läge die Ersparnis beim einzelnen Verbraucher bei max. 50 cent pro Monat, die nicht mit den ständig steigenden Kosten für den Steuerzahler im Verhältnis stehen. Da kann man schon mit dem Einbau einer Energiesparlampe mehr erreichen. Hier wird also nach der Maxime vorgegangen: Gewinne privatisieren und Kosten vergesellschaften.StörfälleAber: Atomkraft ist und bleibt unbeherrschbar – das haben die schweren Störfälle in diesem Jahr im slowenischen AKW Krsko und im letzten Jahr in den deutschen AKWs Brunsbüttel und Krümmel gezeigt. Die Wahrscheinlichkeit eines Störfalls nimmt mit zunehmendem Alter der Atomkraftwerke exponentiell zu. Die meisten laufenden Anlagen sind trotz sogenannter Nachrüstung nach heutigen Sicherheitsstandards nicht mehr genehmigungsfähig.AtommüllAuch für die Lagerung des Atommülls gibt es nach wie vor keine Lösung. Wie schwierig es ist, eine Lösung zu finden, zeigen die kriminellen Vorgänge im niedersächsischen Forschungsendlager Asse II. Die Asse, als Testlager für Gorleben, zeigt, dass bislang keine Lösung für die Lagerung atomarer Abfälle gefunden wurde. Daraus kann nur ein schnellstmöglicher Ausstieg aus der Atomenergie folgen!Auch die Urananreicherungsanlage in Gronau ist Teil der unverantwortlichen Atomenergienutzung und muss stillgelegt werden. Das Münsterland ist dabei zur Drehscheibe für internationale Atommülltransporte geworden. Die UAA in Gronau selbst wird regelmäßig mit UF6 aus Frankreich beliefert. Dieses wird per Bahn und LKW quer durch Mosel- und Rheintal über Ruhrgebiet und Münsterland nach Gronau gebracht.Von der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) fahren die Transporte mit abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) über Ochtrup, Metelen, Burgsteinfurt, Borghorst, Nordwalde, Altenberge, Münster, Greven, Emsdetten, Rheine, Schüttorf, Bad Bentheim und Hengelo nach Rotterdam. Von dort werden sie per Schiff nach St. Petersburg und weiter nach Sibirien transportiert und in den rostenden Transportbehältern unter freiem Himmel gelagert. Bisher wurden so ca. 28.000 Tonnen atomarer Abfall nach Russland exportiert. Allenfalls unter 10 % kommt aufbereitet zurück. Was mit dem in Russland verbleibenden Atommüll geschieht, ist ungeklärt.
Das abgereicherte UF6 bildet bei Berührung mit Wasser die hochgiftige Flusssäure – diese Transporte und Lagerung stellen eine große Gefahr für die Bevölkerung dar und müssen sofort eingestellt werde.Klimaschutz?Atomkraft ist kein Klimaschutz. Wenn die gesamte Produktionskette vom Uranbergbau bis zum Abbau der AKWs und der Endlagerung des Atommülls betrachtet wird, werden auch durch die Atomenergie erhebliche CO2-Mengen emittiert. Deutschland kann seine Klimaziele nur ohne AKWs und ohne den Neubau von Kohlekraftwerken erreichen. Es braucht dafür eine massive Steigerung der Energieeffizienz und den forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien.Jede Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken verhindert dringend notwendige Investitionen in moderne und erneuerbare Energien und zementiert monopolistische und zentralistische Großstrukturen auf dem Energiemarkt. Und das alles auf Kosten nachfolgender Generationen!Atomkraft hilft auch global nicht beim Klimaschutz. Sie deckt derzeit weniger als 3 Prozent des globalen Energiebedarfs. Soll Atomenergie nennenswert zum Energieversorgung beitragen, wären weltweit mehrere Tausend neue AKWs nötig (heute gibt es insgesamt 439) – allein in Deutschland müssten 50-70 neue AKWs gebaut werden. Zudem sind Atomkraftwerke äußerst ineffizient und haben nur einen Wirkungsgrad von 35 Prozent, 65 Prozent werden ungenutzt in die Umwelt abgegeben. Hinzu kommt, dass die Uranreserven äußerst begrenzt sind. Würde es bei dem heutigen Niveau der atomaren Stromproduktion bleiben, wären die Uranrohstoffe bereits in wenigen Jahrzehnten verbraucht. Käme es zu einem deutlichen Ausbau der Atomkraft, wäre das Uran noch deutlich schneller zu Ende.Atomkraft ist keine Lösung, sondern ein riesiges, unbeherrschbares Problem!