Die Grünen befürchten,dass es nach dem Verkauf des landeseigenen Wohnungsbestandes für die Mieter zuVerschlechterungen komme. „Privatisierungsbeispiele der Vergangenheit wie derVerkauf der landeseigenen WGM-Wohnungen in Kinderhaus an einen Finanzinvestorlegen diesen Schluss nahe", so Helga Bennink, wohnungspolitische Sprecherinihrer Fraktion. Die Kritikpunkte der Mieter seien, so die Grüne, folgende: Derschon damals vorhandene Investitionsstau habe noch weiter zugenommen. Der Vermietersei schlechter erreichbar, bei dem Wohnungsverwalter gebe es eine große Personalfluktuation.Münster seidabei nach Hamm die Kommune, die am stärksten von einem Verkauf betroffen sei. Bennink:„Die WGM als Tochterunternehmen der LEG verfügt über 4.290 Wohnungen imMünsteraner Stadtgebiet. Hinzu kommt noch die GemeinnützigeWohnungsgesellschaft Nordwestdeutschland (GWN) mit 1.741 Wohnungen in Münster."Insgesamt seien also rund 6.030 Wohnungen von dem Verkauf der LEG betroffen.Bedeutsam sei, dass die WGM rund 25 Prozent aller preisgebundenenWohnungsbestände in der Stadt Münster hält.Klein-Schmeink:„Da in den nächsten zehn Jahren beim Großteil der preisgebundenen Wohnungen dieBindung der Mietpreise ausläuft, werden beim Verkauf nicht nur auf dieMieterinnen und Mieter höhere Kosten zukommen, sondern auch die Aufwendungender Stadt Münster werden ansteigen, weil die Wohnraumkosten für dieALG-Bezieherinnen und -Bezieher durch die Stadt zu tragen sind." Denn dieErfahrung zeige: Für die Heuschrecken auf den Wohnungsmärkten ist diesesAuslaufen hoch interessant, weil zu diesem Zeitpunkt höhere Mieten bis zurörtlichen Vergleichsmiete umgesetzt werden können.Wenn dieLandesregierung jetzt trotz dieser massiven Warnungen verkaufe, so die beidengrünen Ratsfrauen, müsse CDU und FDP klar sein, dass sie für Verdrängungsprozessevon einkommensschwachen Haushalten und steigenden Sozialausgaben bei denKommunen verantwortlich seien.