Die Verlagerung des Landesinstituts für Gesundheit undArbeitsschutz (LIGA) mit seinen rund 60 Arbeitsplätzen werde demGesundheitsstandort Münster und der Einrichtung selbst schaden. Hier seien dieArzneimitteluntersuchungsstelle des Landes und dieInfektionsschutzepidemiologie angesiedelt. Die Einrichtung sei erst zumJahresbeginn mit dem Landesamt für Arbeitsschutz zusammengefasst worden."Die Landesregierung zerschlägt wie bei der VersorgungsverwaltungEinrichtungen mit hohem Fachwissen und nimmt wissentlich massiveLeistungseinbußen in Kauf. Die Sicherstellung der Aufgaben oder eine fundierteAufgabenkritik spielen erneut keine Rolle, Landeseinrichtungen werden nachGutdünken in strategische Ansiedlungspläne und persönliche Profilierungsstrategieneingebaut oder aber privatisiert. Aberwitzig wird ein solches Vorgehen, wenn inden Einrichtungen gerade noch erhebliche Investitionen getätigt worden sind undman über eine hochmoderne Ausstattung verfügt." Ratsfrau Klein-Schmeink erwartetnun, dass sich Oberbürgermeister Tillmann mit seinem Amtskollegen aus Bielefeld- ebenso wie er Parteikollege von Minister Laumann – gegen die Pläne verbündet.Denn auch Bielefeld muss mit einem Abzug von ca. 120 Arbeitsplätzen und einerSchwächung der Gesundheitswissenschaft an der dortigen Uni rechnen.Sie hofft auch auf den Erhalt des Krebsregisters inMünster. Eine Verlagerung des Standortes sei nicht ohne die Gesellschafter desKrebsregisters zu machen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese diePläne fachlich gutheißen." Zudem sei der Standort im Gesetz festgelegtworden, sodass eine Gesetzesänderung und eine Entscheidung des Landtags darüberstattfinden müsse. "Es ist schon ein starkes Stück, dass diejahrzehntelange Grundlagen- und Vorarbeit für das Krebsregister durch seinenVorläufer für den Regierungsbezirk Münster so schlicht übergangen wird. Geradediese Vorarbeit war für die rotgrüne Mehrheit dafür ausschlaggebend denStandort Münster auszuwählen. Denn es ging ja gerade darum, das umfangreicheFachwissen der Mitarbeiter für die Weiterentwicklung zum landesweitenKrebsregister zu sichern. Diese Aufbauarbeit würde nun gestört. Immerhin ist inMünster nun das europaweit größte Krebsregister angesiedelt", kritisiertSteffens das Vorgehen des Ministeriums. Sie wird das Thema direkt nach derSommerpause im zuständigen Fachausschuss zur Sprache bringen.