Die Lektüre lässt den Westfalen erstaunen: Nicht einmal die „skulptur projekte münster werden dort erwähnt! Dass Münsters zahlreiche kulturelle Qualitäten in dem Papier, dessen Bezeichnung passenderer „Kulturgutachten Rhein-Ruhr lauten müsste, so gut wie keine Beachtung finden, ist für Tim Rohleder, den kulturpolitischen Sprecher der grünen Ratsfraktion, ein weiterer Baustein in einer verhängnisvollen Entwicklung: „Nach dem Abzug diverser Landesämter droht Münster nun auch noch, bei der Kulturwirtschaft von der Landesregierung an den Rand gedrängt zu werden!„Münster besitzt keine wirksame Lobby in Düsseldorf., urteilt Ratsherr Rohleder. Den Versuch der Rathauskoaltion, dem Gutachten nun irgendwie Positives abzugewinnen, kann Rohleder daher nur als „Extreme-Spin-Doctoring bezeichnen: „Anstatt das Ganze in wohlfeilen Ratsanträgen schönzureden, sollten CDU und FDP jetzt lieber ihre angeblich so guten Kontakte zu ihren Düsseldorfer Parteifreunden nutzen, um zu verhindern, dass aus diesem Gutachten reale Politik wird!Für die Grünen ist bereits der Ansatz des Gutachtens falsch, denn die Kompetenz zur Planung ihrer kulturellen Entwicklung besitzen die Kommunen aus gutem Grunde selbst. Sie kennen ihre Stärken am besten, um die richtigen Rahmen zu setzen. So konnten in Münster auf der Grundlage einer guten kulturellen Grundversorgung der Bevölkerung, „Perlen wie das Tanztheater, das Filmfestival oder das Pumpenhaus entstehen – und sogar die „skulptur projekte mit ihrem internationalen Renommee.„Bei dieser ´Kulturarbeit von unten´ benötigen wir mehr Unterstützung durch das Land!, fordert Ratsherr Rohleder. „Den Gutachtern scheint es hingegen eher um die Frage gegangen zu sein, womit sich der Ministerpräsident künftig vor seinen Gästen büsten kann, als um die Suche nach dem bestmöglichen Kulturangebot für die Bürgerinnen und Bürger!