Dass Münstersche Schulen für ihre Leistungen und Erfolge ausgezeichnet werden, sei zum Glück nicht so selten. „Ich wehre mich nur dagegen, dass jede Gütesiegelverleihung, jeder Evaluationserfolg, jedes Rankingergebnis gleich für eine persönlichen Pressekonferenz von Ortsprominenten genutzt wird, denen der Wahlkampfstress offenbar den letzten Rest Vernunft aus dem Gehirn geblasen hat.Kehr plädiert dafür, zukünftige Wahlkampfabkommen auch auf die Schulen auszuweiten. „Man muss sich das vorstellen: Das CDU-Fraktionsbüro ruft an der Schule an und bittet um einen Termin. Die Schulleitung ist angesichts der Prominenz des angekündigten Besuchs beeindruckt und wird diesen nicht vor den Kopf stoßen wollen. Die Ortspresse wird informiert und eingeladen. Selbstverständlich muss eine Klasse mit aufs Photo, irgendjemand aus dem Kollegium muss Kaffee kochen. In der Zeit kommt die Schule zu nichts, und die einzigen, die Spaß haben, sind die Kinder. Kehr fordert hier stärkere Zurückhaltung. „Schulen sind ungeeignete Kulissen für die Profilneurosen von Politikern. Diese müssen lernen, Schulen auch mal in Ruhe lassen zu können.