Kaufleute und Grüne teilen nicht die Position der Stadt und des Investors, dass die Bebauung des Areals für den Einzelhandel an der Warendorfer Straße unschädlich sein wird. Gerhard Joksch, kommunalpolitischer Sprecher des Kreisverbandes, sieht die bisherige wohnortnahe Grundversorgung gefährdet, mit sich daraus ergebenden Nachteilen für die Anwohner der Warendorfer Straße.Dr. Anne Drepper führte für die Kaufleute aus, dass der Lidl-Discounter wie auch der Super- Biomarkt erheblichen Umsatzeinbußen für die alteingesessenen Geschäfte mit sich bringen wird. Es drohe somit, dass Ladenlokale an der Warendorfer Straße leer stünden. Ursache sei nach Meinung der Kaufleute die falsche Bedarfsprognose des Gutachters und der Stadt: „Die Planungen sind ausgelegt für Bedarfe, die gar nicht da sind.Die GAL- Ratsmitglieder Helga Bennink und Carsten Peters halten die beabsichtigte Ansiedlung für nicht mit den Zielen des Einzelhandelskonzeptes vereinbar: „Die angenommene Flächenproduktivität für den Lidl-Markt wird im Gutachten viel zu gering angesetzt. Die Rechnung des Gutachters beruht nach Meinung der Grünen auf zweifelhaften Annahmen. Ihre Sorge: „Kaufkraft wird von den kleinen Läden hin zu den großen hin verlagert, und die gewachsenen Versorgungsstrukturen werden geschwächt. Bennink und Peters plädieren deshalb für eine andere Planung: Grundsätzlich sollte hier versucht werden, andere Angebote, z.B. Handwerk oder anderen Facheinzelhandel zu fördern.Die Grünen werden die Kaufleute bei ihrem Kampf gegen ruinöse Konkurrenz weiterhin unterstützen. Jokschmachte abschließend deutlich: „Es geht hier nicht um generellen Schutz vor Konkurrenz, sondern um die Abwehr existenzieller Verluste an der Warendorfer Straße, die sich auch stadtstrukturell niederschlagen werden. Leerstand an der Warendorfer Straße kann nicht der Preis dafür sein, dass ein Investor auf dem Guttermann-Gelände Geld verdienen will. Wir verlangen von der Stadt ein Planverfahren, das die Interessen der Kaufleute an der Warendorfer Straße auch aus städtebaulichen Gründen berücksichtigt.