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Thomas Möller

Münster. Zu Demonstrationen gegen Flüchtlinge ist es in Münster noch nicht gekommen, aber in Teilen der Bevölkerung wachsen Widerstände gegen die Unterbringung von Flüchtlingen. Das wird leider auch zunehmend mit Ängsten vor radikalen Islamist*innen verbunden. Diese Vermengung ist jedoch völlig widersprüchlich. „Die Menschen, die aus dem Irak, aus Syrien und Afghanistan zu uns kommen, flüchten genau vor diesen religiösen Fanatiker*innen“, bemerkt der Grüne Kreissprecher Thomas Möller. „Die religiösen Fundamentalist*innen achten weder die Religionsfreiheit, noch die Gleichberechtigung. Vor dem Hintergrund, dass die Terrorgruppen alle, die nicht ihrer Ideologie folgen, töten, ist es nur zu verständlich, dass die Menschen fliehen. Wir sollten sie allein deshalb schon willkommen heißen.“
„Ängste sind nicht zuletzt wegen des Flüchtlingskonzeptes der Stadt Münster unbegründet“, erläutert der Migrationspolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion, Christoph Kattentidt. „Die Stadt baut keine Massenunterkünfte auf der grünen Wiese, sondern kleine Wohneinheiten für maximal 50 Personen. Diese Wohneinheiten werden zudem durch Sozialarbeiter*innen und Hausmeister*innen betreut. Darüber hinaus organisiert die Stadt ehrenamtliche Unterstützer*innen aus der Nachbarschaft.“
Eine gelingende Integration der Flüchtlinge ist abhängig von der Betreuung und Versorgung. Sprachkurse insbesondere für Kinder und Jugendliche, die noch schulpflichtig sind, zählen dazu. Auch hier bietet die Stadt Münster eine Reihe von schulischen und außerschulischen Angeboten. In diesem Jahr ist die psychosoziale Betreuung traumatisierter Flüchtlinge dazu gekommen. Als weiteren Baustein des Flüchtlingskonzeptes hat der Rat die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Auftrag gegeben. All diese Bausteine sind Bestandteile des Konzeptes, um die Integration gelingen zu lassen.
„Ohnehin haben bereits über ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in Münster einen Migrationshintergrund“, so Möller abschließend. „Münster ist schon lange keine westfälische Provinzmetropole mehr, sondern eine bunte Stadt vieler Kulturen. Wenn wir die Flüchtlinge willkommen heißen, ihnen Zukunftsperspektiven für sich und ihre Kinder anbieten, werden sie das Leben in dieser Stadt bereichern.“