Die Grünen im Münsterland ziehen eine positive Bilanz des kleinen Parteitags (Landesparteirat) der NRW-Grünen am vergangenen Sonntag in Mülheim an der Ruhr.
Neben der Haushalts- und Finanzpolitk stand vor allem eine ökologisch nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft im Vordergrund. Landesvorsitzender Sven Lehmann begrüßte in seiner politischen Rede den grundlegenden Kurswechsel in der Landwirtschaft durch den neuen niedersächsischen grünen Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Unter dem Titel „Bauernhöfe statt Tierfabriken“ verabschiedeten die Delegierten einen Antrag, der sich entschieden gegen die Praxis der immer größeren Massenställe der industriellen Massentierhaltung wendet. Norbert Vogelpohl, Fraktionssprecher der Grünen Kreis Coesfeld, erklärt dazu: „Ergebnis dieser Tierhaltung sind 4500 t tote Tiere, die jährlich im Kreis Coesfeld in den Ställe verenden. Die Beseitigung dieser Tierkadaver subventionieren wir mit 3 € pro Einwohner.“ Josef Wissing vom Kreisverband Borken ergänzt, dass für diese Kosten den gewerblichen Massentierhalter aufkommen müssen. Und Hermann Stubbe, Sprecher des Kreisverbands Steinfurt stellt klar: „Als Grüne setzen wir klar auf die bäuerliche, ökologische Landwirtschaft statt der Massenproduktion. Davon profitieren nicht nur Nutztiere, Umwelt und Anwohner, das ist auch mittel- und langfristig eine ökonomisch nachhaltige und zukunftsträchtige Perspektive für den ländlichen Raum.“
Ein weiteres Thema von besonderer Relevanz für das Münsterland war das Thema Fracking zur Gewinnung für Erdgas. „Für uns Grüne ist der Einsatz von giftigen Chemikalien bei der Energiegewinnung grundsätzlich nicht verantwortbar und muss verboten werden. Dieser Forderung unseres Landesvorsitzenden Sven Lehmann schließen wir uns gerne an“, waren sich die Münsterländischen Grünen einig.
Von besonderem Interesse für die Stadt Münster war die Diskussion um ein neues Landes-Hochschulgesetz. „Als Münsteraner Grünen lag uns besonders die Stärkung der demokratischen Institutionen innerhalb der Hochschulen am Herzen“, so Peter Alberts, Sprecher der Münsteraner Grünen. „Der Einfluss der Hochschulräte muss deswegen so weit wie möglich zurückgefahren und stattdessen der Senat wieder die entscheidende Rolle bekommen.“