„Ob das geplante Einkaufszentrum am Hafen nun Hafencenter, HafenMarkt oder Markthalle genannt wird, mag vielleicht unter Marketingaspekten interessant sein, ändert aber nichts an den grundsätzlichen Problemen, die diese Planung schafft. Der vorgesehene großflächige Einzelhandelsbetrieb wird die vorhandene Einzelhandelsstruktur negativ beeinflussen und vor allen Dingen die Verkehrssituation verschärfen“, bekräftigen GAL-Fraktionssprecher Otto Reiners und GAL-Ratsherr Carsten Peters, verkehrs- und wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion, die Ablehnung des von CDU, SPD und FDP gefassten Aufstellungsbeschlusses.
Nachdem der grüne Lösungsvorschlag nicht aufgegriffen wurde, sei allerdings eins sicher: ein schneller Weiterbau der bestehenden Gebäude wie von den Grünen vorgeschlagen ist nicht in Sicht. Peters: „Es bleibt abzuwarten, welche Partei sich des Titels „Bauruinen“-Partei rühmen wird. Ihre Kritik am Vorhaben Hafenmarkt sei grundsätzlich, so die Grünen. „In einen bereits verkehrlich hoch verdichteten und frequentierten Bereich der Stadt wird mit dem Hafencenter/Hafenmarkt ein weiterer Frequenzbringer installiert, der zusätzliche Verkehre anlockt. Die eigene Bewertung der Stadtverwaltung: Da die Verkehrsbelastung ohnehin schon hoch ist, kommt es auf die weitere Zunahme von Verkehren auch schon nicht mehr an.“ Regelrecht zynisch sei auch die Bewertung der Lärm- und Schallbelastung in der Ratsvorlage, in der es heiße: Die im Ergebnis errechneten Mitteilungspegel an den Fassaden im Umfeld liegen somit innerhalb des Rahmens einer möglichen Abwägungsentscheidung zur Zumutbarkeit, allerdings in Teilen über der Schwelle zur Gesundheitsgefahr. Reiners: „In Kenntnis dieser Gesundheitsgefährdung für Anwohnerinnen und Anwohner ist das Vorhaben beschlossen werden. Die geplante Ampel wird zudem dazu führen, dass sich der Verkehr in beide Richtungen staut und zusätzliche Emissionen produziert.“ Und so werde sich die Geschichte dieses Projektes wohl wiederholen, sind sich die beiden Grünen sicher: der Bebauungsplan werde ausgelegt, erneut werde es Eingaben und Protest geben – nur ob wieder 560 oder dann mehr sei die Frage. Und die nächste rechtliche Überprüfung sei jedenfalls angekündigt.