Warum braucht Münster eine verkehrsberuhigte Altstadt?
Münsters Altstadt ist schon heute ein Magnet für Menschen von Nah und Fern. Doch Münsters Altstadt könnte und kann mehr. Die Menschen flanieren hier, wollen entspannt einkaufen und vor der malerischen Kulisse Speisen und Getränke genießen. Aber: An viel zu vielen Stellen stören Staus, parkende Autos und der Parksuchverkehr. Auch werden in engen Straßen durch Staus und parkende Autos Rettungswege eingeschränkt. Aus diesen Gründen jetzt der Vorstoß für weniger Verkehr, mehr Sicherheit der Anwohnenden, mehr Komfort für den Fußverkehr – und eine größere Aufenthaltsqualität in Münsters schöner Altstadt.

Wie wird dieses Ziel erreicht?
Gemeinsam mit der BV Mitte haben wir uns auf den Weg gemacht, die Problemstellen im Altstadtverkehr zu identifizieren und schnell für Abhilfe zu sorgen. Denn die Problemzonen sind den meisten Menschen in Münster längst bekannt: Der ständige Stau in der Königsstraße vor dem Arkaden-Parkhaus etwa. Zugeparkte Altstadtgassen wie der Alte Steinweg oder die Frauenstraße und eine Aegidiistraße, auf der die Autos bei der Parkhaus-Zufahrt mir den zahlreichen Radfahrenden und Zufußgehenden um knappen Straßenraum konkurrieren.

Was folgt daraus?
Wir haben vor Wochen gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Handel, Handwerk und Gastronomie über die Chancen für unsere Altstadt gesprochen. Der Dialog war sehr konstruktiv und wir sind uns in den Zielen einig: Mehr Aufenthaltsqualität – bei gleichzeitig bester Erreichbarkeit der Altstadt. Denn die Erreichbarkeit ist durch ausreichend Kapazitäten in den Parkhäusern und die Altstadt-Haltestellen der Busse weiterhin gegeben.

Was bedeutet das konkret?
Wir benennen die Baustellen und fordern die Verwaltung auf, noch in diesem Jahr Lösungen vorzulegen: Die Aegidiistraße muss endlich zur Fahrradstraße werden. Am Alten Steinweg und an der Frauenstraße sollen die oberirdischen Parkplätze verschwinden. Künftig soll es dort nur noch Hol- und Bringzonen, Lieferbereiche und Parkplätze für Menschen mit Behinderung geben. Parkplätze für Anwohnende sollen zum Schloss- und Hörsterparkplatz verlegt werden. An anderen Stellen setzen wir auf die Kompetenz der Stadtverwaltung: Ob man zum Beispiel den Stau auf der Königsstraße nun mit einer Ampel. Schranke oder durch digitale Kennzeichenkontrolle bekämpft – die Hauptsache ist, dass der Stau endlich verschwindet.

Es gibt doch gerade neue Pläne zum Verkehr und Parken – warum jetzt dieser Vorstoß von GRÜNEN, SPD und Volt?
Mit dem Parkraumkonzept und dem Masterplan Mobilität liegen die Konzepte jetzt bereit, um Münsters Mobilität dauerhaft zum Nutzen für alle Menschen und für das Klima umzubauen. Die Konzepte liefern die nötigen Daten, jetzt müssen politische Beschlüsse folgen. Wir beginnen ganz konkret in der Altstadt damit, eine Stadt nach den Bedürfnissen aller auszurichten – egal, welches Verkehrsmittel sie nutzen. Uns ist es wichtig, neben den oben erwähnten Akteuren der Wirtschaft, auch Anwohnende und weitere Betroffene einzubinden. Deshalb haben wir das Paket sehr bewusst bereits vier Wochen vor der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte eingereicht und öffentlich vorgestellt. So kann es von vielen Menschen diskutiert werden.

Ist das nicht alles Ideologie?
Mit dem vorläufigen Verzicht auf die Durchfahrtsperre am Bült machen wir deutlich, dass es beim Verkehrsthema um gute Argumente und sichtbare Ergebnisse geht. Wenn eine Sperre, wie die Verwaltung dargelegt hat, dort aktuell nicht möglich und zielführend ist, verbessern wir die Situation durch Maßnahmen an anderer Stelle. Wichtig ist, dass am Ende eine Altstadt mit deutlich mehr Aufenthaltsqualität entsteht.

Zum Antrag für die BV Mitte