Am 9. November 2023 erinnern zahlreiche Veranstaltungen in Deutschland an die sogenannte Reichspogromnacht. Damals, am 9. 11. 1938, gab die Nationalsozialistische Partei Deutschlands (NSDAP) ihrer paramilitärischen Organisation „Sturmabteilung“ (SA) den Befehl, zielgerichtet und geplant jüdische Einrichtungen wie Synagogen, Geschäfte und Wohnungen zu zerstören und anzuzünden. Um die GRÜNEN Werte hoch zu halten, wo sie gebraucht werden, hat der Kreisverband der GRÜNEN in Münster seine Mitglieder aufgerufen, Gedenkveranstaltungen an die Reichspogromnacht zu besuchen und hat dafür eine kleine Liste von Veranstaltungen in Münster, soweit sie dem KV bekannt waren, zusammengestellt.

9.11.2023, 14:30 Uhr, AWO Treff Wolbeck, „Stolpersteine gegen das Vergessen in Wolbeck und Ahlen“

9.11.2023, 18.00 Uhr, Christuskirche in Wolbeck, Gedenkveranstaltung zu den November-Pogromen 1938 mit Spuren finden e.V.

9.11.2023, 19:30 Uhr, Theatertreff des Stadttheaters: Nie Wieder – Lesung zur Erinnerung an den 9. November 1938 (Eintritt frei)

Worum geht es?
Am 9. November 1938 wurden in Deutschland ungeschützt und unter dem Johlen der Massen, Menschen, weil sie jüdisch waren, ihrer Menschenrechte beraubt, gedemütigt und ermordet. Gemeinsam mit der Hitlerjugend und weiteren NS-Organisationen, aber auch unterstützt von Polizei und Feuerwehr, zerstörten Nazis und Gleichgesinnte mehr als 7.000 Geschäfte jüdischer Einzelhändler*innen, Wohnungen und jüdische Friedhöfe und ca. 1400 Synagogen und Gebetsräume. Die Nazis verschleppten in den Folgetagen mehr als 30.000 Menschen in Konzentrationslager. Mehr als 1.300 Menschen starben im Zuge der Ausschreitungen an Gewaltfolgen, an Haftbedingungen, Suizid  oder wurden hingerichtet. Zeitzeugenberichte und Eindrücke über den Pogrom in Münster finden sich auf dieser Seite des Stadtarchivs.

Die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 steht für den Antisemitismus in Deutschland und den Wandel hin zu einer Entwicklung, die in einer „Endlösung der Judenfrage“ im Sinne der Ermordung der europäischen Juden im deutschen Machtbereich mündete. Angefacht durch den Israel/Palästina-Konflikt, das Terror-Massaker der Hamas und das Bombardement des israelischen Militärs im Gazastreifen bricht sich in Deutschland heute wieder Antisemitismus freie Bahn. Wieder wird jüdisches Leben bedroht. Wieder werden Synagogen beschmiert. Wieder werden Menschen in Angst versetzt.

„Als GRÜNE sind wir solidarisch mit Jüd*innen in Deutschland und wenden uns gegen jede Art des Antisemitismus, der mit nichts und in keiner Weise zu rechtfertigen ist“, erklärt Co-Kreisverbandssprecher Jörg Rostek. Er ergänzt: „Wir  bekennen uns zur Mahnung der Deutschen Geschichte und zur Verantwortung, die sie mit sich bringt. Wir halten die demokratischen Grundprinzipien hoch und fordern gegenüber allen Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, Hautfarbe oder anderen Merkmalen, Respekt ein, weil nur so ein friedliches Zusammenleben aller gelingen kann.“
Wir freuen uns, wenn viele Menschen an den oben aufgeführten Veranstaltungen teilnehmen.