Die GRÜNEN verfolgen die Baumfällungen am Kanal im Zuge der Erneuerung der Pleistermühlenweg-Brücke kritisch. Die GRÜNE Fraktion in der Bezirksvertretung (BV) Münster Ost hat dazu in der letzten Sitzung der BV einen Fragenkatalog mit Bitte um umgehende Beantwortung an die Verwaltung eingereicht. Parallel dazu unterstützt der grüne Landtagsabgeordnete Robin Korte die kritischen Nachfragen und den Informationsbedarf der Umweltverbände.

 

Robin Korte dazu:

 

„Damit wir in Zukunft schwere Güter klimafreundlich vor allem auf Schiene und Wasser transportieren wollen, ist ein Teilausbau des Kanals unerlässlich. Durch die jahrzehntelangen Verzögerungen beim Ausbau muss aber kritisch überprüft werden, ob die vor 15 Jahren gemachten Planungen heute noch zeitgemäß sind und ob sie den umweltrechtlichen Anforderungen genügen. Deshalb unterstütze ich die kritischen Fragen des NABU.“

 

Monika Pander, Vorsitzende der GRÜNEN Fraktion in der BV Münster Ost ergänzt:

 

„Der Kanal hat neben dem Gütertransport auch die Funktion eines Naherholungsgebietes für Menschen und ist Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Wir erwarten deshalb, dass keine weiteren Baumfällungen durchgeführt werden, bevor nicht unsere Eilanfrage in der BV umfassend beantwortet und die Einhaltung von geltendem Naturschutzrecht sichergestellt ist.“

 

Pander und Korte sehen als Bedingung für den Fortgang der Rodungs- und Bauarbeiten, dass alle Bedenken gegen die Maßnahmen vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) bzw. der Verwaltung ausgeräumt werden. Daneben erwarten sie Auskunft darüber, ob das Ausmaß der Eingriffe in Natur und Umwelt nach dem heutigen Stand der Technik noch notwendig ist. Abschließend appellieren sie an das WSA, konstruktive Vorschläge zum Erhalt einzelner Grünstrukturen und Bäume zu machen, die mit den Planungen vereinbar sind.

 

 

Zum Hintergrund

 

Seit Jahren beobachten und begleiten die GRÜNEN in Münster den Ausbau der Stadtstrecke des Dortmund-Ems-Kanals kritisch. Dabei erkennen die GRÜNEN die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit des Ausbaus im Grundsatz völlig an. Das Ausmaß der Erweiterung und die damit einhergehenden schwerwiegenden Eingriffe in den Grünraum im Umfeld des Kanals muss aber weiter diskutiert werden, zumal die zu Grunde liegenden Planungen aufgrund des stark in Verzug geratenen Baufortschritts mittlerweile mehr als zehn Jahre zurück liegen.

Unter anderem hatten Schreiben des NABU an das Wasser- und Schifffahrtsamt in Rheine neue Fragen zur Aktualität der eingeholten Umweltgutachten erneut Bedenken bezüglich der Baumfällungen ausgelöst.

Auch im Umweltausschuss wurde kritisch zu den Baumfällungen Stellung bezogen. Die Verwaltung sagte daraufhin zu, weitere Gespräche mit der höheren Naturschutzbehörde anzustreben.robin