Der Ausschuss für Gleichstellung hat am Donnerstag den Fachhaushalt beraten und mit Mehrheit beschlossen. Zu den Schwerpunkten des Haushalts erklärt Andrea Blome, gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion:

„Schutz vor Gewalt und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts sind ein gleichstellungspolitischer Schwerpunkt in diesem Haushalt. Queere Menschen in Münster werden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität diskriminiert und sind von Gewalt bedroht – das hat sich zuletzt bei der tödlichen Gewalttat am Rande des CSD gezeigt. Mit einer deutlichen Aufstockung der Zuwendungen für Beratungs- und Vernetzungsangebote setzen wir hier mit dem Haushalt ein deutliches Zeichen. Gleichzeitig stellen wir eine Person ein, die einen Aktionsplan LSBTIQ* für Münster erarbeiten soll.

Wir erhöhen außerdem Mittel für die Beratung bei häuslicher Gewalt und schaffen eine weitere halbe Stelle im Amt für Gleichstellung zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Münster. Diese bereits 2011 unterzeichnete internationale Konvention soll Frauen und Mädchen vor Gewalt und Diskriminierung schützen – jetzt geht es darum, sie endlich auch auf lokaler Ebene umzusetzen.“

Hintergrund

Die Träger für die queere Arbeit (LSBTIQ*: Lesben, Schwule, Bi, Trans, Inter und Queere Menschen), deren Zuschüsse erhöht werden, sind die Vereine KCM, TIMS und LiVas. Gewaltprävention ist darüber hinaus auch in anderen Fachbereichen im Haushalt verankert. So wird aus dem Sozial-Etat die präventive Arbeit mit potenziellen Gewalttätern und der Schutz vor häuslicher Gewalt gefördert und im Jugendbereich die Beratung von queeren Jugendlichen. Über alle Felder hinweg gibt die Koalition in diesem Bereich in den kommenden Jahren fast 500.000 Euro zusätzlich aus.