Die Anzahl von Gewalttaten gegen queere Personen, insbesondere trans* Personen, steigen bundesweit weiter und nehmen erschreckende Ausmaße an. Die GRÜNEN in Münster unterstützen deshalb das Vorhaben der NRW-Landesregierung mithilfe von engagierten Vereinen, ein Netzwerk von Recherche- und Informationsstellen einzurichten, bei dem Diskriminierungsvorfälle gemeldet werden können.

Die geplanten Recherche- und Informationsstellen sollen laut Landesregierung auch „Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze analysieren und dokumentieren“, um wichtige Schlüsse für Intervention und Prävention ziehen zu können. Die ersten vier Zentren sollen von Mitte des kommenden Jahres an den Auftrag haben, Queerfeindlichkeit, anti-muslimischen Rassismus, Antiziganismus und anti-Schwarzen, antiasiatischen und weitere Formen von Rassismus auszuleuchten.

Ein besonderer Aspekt ist, dass nicht das Land selbst, sondern Organisationen aus der Zivilgesellschaft Vorfälle sammeln werden. So wird ein „Zentrum“ niedrigschwellig angesiedelt, so dass Betroffene eher den Mut finden, Vorfälle auch zu melden.

„Der gewaltsame Tod von Malte mahnt uns genauer hinzuschauen. Je mehr wir über die Anzahl und vielfältigen Formen von rassistischer und queerfeindlichen Diskriminierungen wissen, desto entschlossener können wir dagegen vorgehen und verhindern, dass Diskriminierung in Hass und Gewalt mündet“, sagt Jörg Rostek, Co-Sprecher der GRÜNEN in Münster. Er ergänzt: „Wo es zu Hasskriminalität kommt, muss sie konsequent verfolgt und aufgeklärt werden.“

Joanna Delicaris, queerpolitische Sprecherin der GRÜNEN in Münster, sagt dazu: „Unser Ziel muss sein, den öffentlichen Raum für queere Personen sicher zu machen. Die Recherche- und Informationsstellen sind dabei ein Schritt in die richtige Richtung.“

Weitere Hintergrundinformationen
Polizeibehörden registrierten 2021 bundesweit knapp 900 Straftaten allein aufgrund der sexuellen Orientierung der Betroffenen – das sind 50 Prozent mehr als im Jahr davor. Darunter 164 Gewalttaten. Im Deliktsbereich „Geschlecht oder sexuelle Identität“ gab es laut Polizei sogar einen Anstieg um 66 Prozent auf 340 Delikte (Quelle: Berliner Morgenpost vom 06.09.22, https://tinyurl.com/queer123).