Die Pferdegasse wird für große Teile des Autoverkehrs gesperrt, die öffentlichen Parkplätze auf dem Domplatz abgeschafft. Das hat am Mittwochabend der Stadtrat beschlossen.

Dazu erklärt Harald Wölter, Grüner Ratsherr und Vorsitzender der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen (KIB):

„Anders als in einigen Medien und von der CDU dargestellt, hat die KIB als Gremium zum Antrag für einen autofreien Domplatz keine ablehnende Stellungnahme abgegeben. Vielmehr ist es so, dass die KIB immer gefordert hat, dass der Domplatz für Menschen mit Behinderung mit dem Auto erreichbar bleiben und es ausreichend Behinderten-Parkplätze geben muss. Diesen Zweck erfüllt der Antrag voll.
Für viele behinderte Menschen ist die jetzt beschlossene Reduzierung des Autoverkehrs zudem von Vorteil. Diese macht die Verkehrssituation am Domplatz übersichtlicher und weniger gefährlich für Sehbehinderte und Menschen mit anderen Beeinträchtigungen und Erkrankungen.“

Zum Beschluss und der Kritik an fehlender Beteiligung und dem Abbau von Arbeitsplätzen der Westfalenfleiß erklärt Andrea Blome, Grüne Vorsitzende des Verkehrsausschuss:

„Im Vorfeld der gestrigen Ratsentscheidung gab es zahlreiche Workshops und andere Beteiligungsformate zur Verkehrssituation am Domplatz. Die dort entwickelten Ideen sollen unbedingt weiterhin in die Gestaltung des Platzes einfließen. Wir machen aber jetzt einen ersten Schritt zur verkehrlichen Beruhigung und Reduzierung des Parksuchverkehrs.
Mit dem Vorstand der Initiative Starke Innenstadt (ISI) haben wir uns zudem beraten und einige ihrer Anregungen in den Antrag einfließen lassen – etwa die Schaffung von Hol- und Bringzonen für Praxisbesucher*innen.
Zur Westfalenfleiß-Kritik verweise ich auf einen Antrag von Grünen, SPD und Volt aus dem Sommer. Darin fordern wir die Einrichtung eines kostenlosen Radlagers im Parkhaus Bremer Platz und damit verbunden die Schaffung von Inklusionsarbeitsplätzen – etwa durch eine Kooperation mit Westfalenfleiß. So könnten Arbeitsplätze, die durch den Strukturwandel in der Altstadt wegfallen, kompensiert werden. Dass die Stadtverwaltung auf diesen Antrag bislang nicht reagiert hat, liegt nicht in der Verantwortung der Grünen.“