„Keine 5 Mio. € teurer!“, das ist das Resumée der Grünen nach Sichtung der Gutachten für die Anpassung des Stadthaus 4 an die aktuellen Gebäudeleitlinen der Stadt Münster.

„Mehrkosten werden bei den Bemühungen, die CO2-Emissionen zu senken und Münsters Klimaziele zu erreichen schnell als Totschlagargument benutzt. Die vorgelegten Gutachten geben dieses Kostenvolumen aber gar nicht her“, bewerten Ingrid Kremer und Robin Korte, bau- und umweltpolitische Sprecher*Innen der Grünen Ratsfraktion die Antwort des Oberbürgermeisters auf ihre Fragen nach Anpassung des Wettbewerbsentwurfs für das Stadthaus 4 an die aktuellen Gebäudeleitlinen der Stadt Münster.

Die beiden Ratspolitiker*innnen haben die Gutachten der Ingenieurbüros, die durch den OB allen Fraktionen zur Verfügung gestellt wurden, genau unter die Lupe genommen. Das renommierte Ingenieurbüro VASKO+PARTNER aus Wien stellt fest, „dass zum einen die Unterschiede zwischen den Gebäudeleitlinien 2014 und 2020 keine maßgeblichen Veränderungen beim gegenständlichen Projekt erfordern und zum anderen der Entwurf bereits alle wichtigen Komponenten zum Null-Emissions-Haus aufweist.“ „Wo sollen da noch 5 Mio. Euro Mehrkosten herkommen?“ fragen sich die Grünen-Politiker*innen.

Im Übrigen greifen die in dem zweiten Gutachten aufgeführten Unterschiede für das Upgrade auf die Gebäudeleitlinen 2020 nicht. „Denn sämtliche Anforderungen der Leitlinien wurden dem Grundsatz nach bereits im Architektenwettbewerb gefordert und sind im Siegerentwurf auch umgesetzt: mit begrünten Dachflächen und Innenhöfen, einem Tragwerk aus Holz und einer Nachhaltigkeitszertifizierung.“ Eventuellen Mehrkosten durch eine stärkere Nutzung der Photovoltaik dagegen sehen die Grünen gelassen entgegen. „Investitionen in die Eigenversorgung mit Solarstrom rechnen sich bereits nach wenigen Jahren. Sie können kein Argument dagegen sein, das Stadthaus IV als Nullemissionshaus und damit klimaneutral zu bauen.“ sind Kremer und Korte sich einige.