Die Sprecherin für Kinder und Familie der Grünen Landtagsfraktion NRW, Josefine Paul, richtet in dieser Krisenzeit den Blick besonders auf die Kinder und ihre Familien. Nach den Äußerungen des Ministers für Kinder und Familien, Joachim Stamp, stellt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende klar: „Kinder und Familien brauchen keine markigen Worte des Familienministers, sie brauchen konkrete Konzepte und Perspektiven. Weitere Ankündigungen und Alleingänge ohne Konzept verunsichern Eltern, Träger und Kommunen. Damit wir eine weitere Öffnung der Kitas diskutieren können, muss der Minister zunächst seine Hausaufgaben machen. Der Stufenplan der Familien- und Jugendministerkonferenz muss mit konkreten Konzepten für die einzelnen Öffnungsszenarien hinterlegt werden.
Wir brauchen verlässliche Zahlen darüber, wie viel Personal in den Einrichtungen nach Abzug der Risikogruppen tatsächlich zur Verfügung steht. Durchschnittswerte für das ganze Land sind für die konkrete Planung vor Ort völlig unbrauchbar. Die Situation der Kinderbetreuung stellt sich in Münster ganz anders dar als in manch einer Münsterlandkommune und variiert von Kita zu Kita.
Der Minister muss jetzt mit den Trägern und Kommunen die Lage der einzelnen Einrichtungen in den Blick nehmen, um passgenaue Konzepte zu entwickeln und die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Träger und Einrichtungen brauchen einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf und verlässliche Rahmenbedingungen für eine verantwortliche Umsetzung vor Ort.“
Josefine Paul betont, dass die Bedürfnisse von Kindern und die Entlastung von Eltern nicht länger vernachlässigt werden dürften. „Neben der Öffnung von Kitas müssen auch weitere Alternativen berücksichtigt werden. Das Land muss Familien ermöglichen, die Betreuung von Kindern in festen Zusammenschlüssen von zwei bis drei Familien auch privat zu organisieren.“