Die Grünen Münster unterstützen die Demonstration gegen Atomkraft, zu der SOFA, Greenpeace und das Umweltforum Münster am 25. April aufrufen.
Nachfolgend der Aufruf:
In der Nacht vom 25. auf den 26. April jährt sich bereits zum 30. Mal die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986. Aus diesem Anlass ruft SOFA (Sofortiger Atomausstieg)  Münster zusammen mit der Greenpeace-Gruppe Münster und dem Umweltforum Münster für Montag, 25. April, um 18 Uhr zu einer Demo in Münster auf. Auftaktkundgebung ist auf dem Prinzipalmarkt vor dem Alten Rathaus, anschließend geht es durch die Innenstadt und zurück zum Prinzipalmarkt.
Auf der Demo werden vor allem zwei Zeitzeugen aus Weißrussland und der Ukraine reden: Yauhenia Filamenka und Sergej Iwanowitsch. Die beiden werden in der Woche dann noch zahlreiche Schulen im Münsterland besuchen. Der Super-GAU von Tschernobyl verstrahlte weite Landstriche Ost- und Mitteleuropas zum Teil sehr stark, manche Regionen sind auf Dauer unbewohnbar. Viele Menschen und Liquidatoren sind bereits an den Folgen gestorben und vor allem in Weißrussland und Ukraine müssen noch immer viele Menschen unter den Folgen leiden: Verstrahlte Böden und Lebensmittel, schlechte medizinische Versorgung und mangelhafte finanzielle Absicherung und soziale Anerkennung sind weiterhin große Probleme und werden es auch bleiben. Der Super-GAU ist noch lange nicht „beendet“ oder „vorbei“!
Deshalb ist unsere Solidarität mit den Opfern und Betroffenen des Super-GAUs weiter dringend notwendig und wir freuen uns sehr, dass auch dieses Jahr wieder zwei Zeitzeugen nach Münster kommen.
In Deutschland beendete Tschernobyl den Mythos von der sauberen Atomkraft, doch die Bundesregierung und die Atomindustrie blieben 1986 und danach taub. Noch zwei Jahre später wurde z. B. das AKW Lingen II (Emsland) 70 km nördlich von Münster bedenkenlos in Betrieb genommen. Das AKW läuft heute noch und soll erst 2022 vom Netz. Die Urananreicherung in Gronau wurde ebenso bedenkenlos bis 2011 ausgebaut und soll genau wie die Brennelementefertigung in Lingen unbegrenzt weiterlaufen und Atomanlagen weltweit beliefern. Andere Länder – auch in unserer direkten Nachbarschaft – träumen ebenfalls weiter von einer atomaren Zukunft.
Daran hat auch die zweite Reaktorkatastrophe von Fukushima nichts geändert. Das ist kein Atomausstieg – und deshalb ist weiter Protest auf der Straße notwendig. Bitte macht für die Tschernobyl-Demo in Münster Werbung und versucht selbst vorbeizukommen, damit wir ein starkes Zeichen der Solidarität setzen können.
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
www.sofa-ms.de