„Der Kita -Streik zerrt an den Nerven von Eltern und ErzieherInnen. Das verstehen wir GRÜNE. Trotzdem dürfen sich beide Seiten nicht gegeneinander ausspielen lassen“, mahnt Jutta Möllers, grüne Ratsexpertin für die Jugend- und Familienpolitik. Aus ihrer Sicht ist die Forderung der ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen nach angemessener Eingruppierung absolut berechtigt. „Die Fachkräfte im Sozial- und Erziehungsdienst leisten wichtige und anstrengende Qualitätsarbeit, werden aber seit Jahren unterbezahlt. Insbesondere die Stadt Münster hat dem schäbig Vorschub geleistet, als sie bei der Umstellung von BAT auf TVöD befristet beschäftigten Erzieherinnen gekündigt und zu verschlechterten Tarifen wieder eingestellt hat!“
Die GRÜNEN werden sich im Rat für zwei Dinge nachdrücklich einsetzen. Zum einen fordern sie den Oberbürgermeister und den Personaldezernenten auf, endlich für die Stadt Münster öffentlich zu erklären, dass sie mit der Verhandlungsführung der kommunalen Arbeitgeberseite nicht einverstanden sind und dieser das auch mitteilen. „Die Arbeitgeber hoffen ganz offensichtlich, dass durch ein Aussitzen des Streikes Verdi, GEW und den Streikenden finanziell wie psychisch die Luft ausgeht. Wir warten darauf, dass die Herren Lewe und Heuer mal eindeutig erklären, auf welcher Seite sie in diesem Arbeitskampf stehen“, fordert Möllers. Zum anderen erwarten die Grünen eine verlässliche Notfallbetreuung und ganz besonders eine transparente Informationspolitik der Stadt, die Eltern schnell und unbürokratisch auf Hilfsangebote hinweist. „Von 2.350 angemeldeten Kindern werden zurzeit gut 500 in regulär geöffneten Kitas betreut, nicht ganz 400 fanden einen Platz in der Notbetreuung. Das heißt, dass rund 1.450 Kinder ohne fachliche Betreuung sind, die Eltern damit auf sich allein gestellt. Ein wenig mehr Enthusiasmus darf da der OB schon zeigen!“ ärgert sich die grüne Ratsfrau.
Die Debatte über die Rückzahlung der Elternbeiträge hält Möllers für ein Ablenkungsmanöver: „Natürlich haben die betroffenen Eltern nicht nur Ärger, sondern möglicherweise auch Zusatzkosten zu verkraften. Die 15.000 € wöchentlich an Beiträgen, die die Stadt erstatten könnte, sind da ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir schlagen vor, diese Beiträge wie auch die eingesparten Gehälter nach dem Streik den Kitas für Qualitätsverbesserungen zur Verfügung zu stellen. Das Geld käme dann denen zu Gute, um die es eigentlich geht: den Kindern!“