Jürgen Lemke, sachkundiger Bürger für die GRÜNEN im Betriebsausschuss der Citeq, erklärt:
Wir GRÜNEN unterstützen die Schulverwaltung in ihrem Vorhaben, schnelle Breitband-Anschlüsse und WLAN in allen Schulen zu installieren und dazu eine Ratsvorlage bis Ende des Jahres zu fertigen. Wir begrüßen insbesondere, dass die Verwaltung jetzt vorsieht, die Kosten des Ausbaus wie die übrige schulische Infrastruktur zu behandeln, also aus dem Budget des Medien-Entwicklungsplans auszukoppeln.
Wir GRÜNEN erwarten, dass die Verwaltung die Kosten für den Breitband-Ausbau und die Betriebskosten WLAN detailliert auf einer Zeitschiene aufschlüsselt
(Anforderungs- und Leistungskatalog). Eine Marktsondierung für den Einbezug externer Anbieter für Breitband/WLAN Komponenten und Software versteht sich dabei von selbst.
Wir GRÜNEN erachten es als notwendig, analog zu unserem Ratsantrag vom 16.8.2015, die geplante Breitband/WLAN Ausstattung auch mit Bedingungen für die Schulen zu verknüpfen. Dabei sollten Schulen prioritär ausgestattet werden, die in ihren Medienentwicklungen weiter vorangeschritten sind. Alle Schulen sind angehalten, aktuell ihre Medienbedingungen zu überprüfen und ggf. nachzubessern. Über die aufzustellende Prioritätenliste und einen damit verbundenen sukzessiven Ausbau soll die finanzielle Belastung des städtischen Haushalts auf mehrere Jahre verteilt werden.
Besonders engagierte Schulen sollten am Medienpass NRW teilnehmen, setzen schon „Medienscouts“ ein, initiieren besondere medienpädagogische Konzepte, Projekte und Maßnahmen, wie beispielsweise mediale Selbst-Lernkonzepte für Mobile Medien (BYOD), Selbst-Lern-Zentren, etc.
Konzeptionell erwarten wir, dass das WLAN in Schulen nicht in der Sackgasse „Pädagogisches Netz“ und auf einer für Selbstlern-Zwecke bisher ungeeigneten MOODLE Lernplattform (Schulen Intern) endet. Hier müssen Nachbesserungen dringend erfolgen.
Wir fordern, dass – nach einer Authentifizierung – auch Fremdgeräte (Laptops, Tablets und Smartphones von Lehrenden und Lernenden) in Schulen Zugang zum pädagogischen Netz und zum Internet erhalten. Selbstlern-Projekte mit schülereigenen Medien (BYOD) an Schulen sollten gezielt entwickelt, unterstützt und gefördert werden, um endlich einen verantwortlichen und sicheren Umgang mit Medien zu ermöglichen, wie es das Schulgesetz NRW fordert.
Im Weiteren sollte eine medienpädagogische Fort- und Weiterbildungsoffensive für Lehrer*innen in allen Schulen – nicht nur in den Grundschulen –konkrete Vorteile und Nutzen von Medien für das eigene Fach aufzeigen sowie aktuelle BYOD Selbstlern-Möglichkeiten mit einbeziehen.
Voraussetzung für einen differenzierten Ausbau ist aus unserer Sicht eine Evaluation und gezielte Erhebung des Mediennutzungsverhaltens und der Wünsche von Lehrenden und Lernenden an den Schulen.