Münsters Grüne kritisieren die verkehrspolitische Konzeption rund um das Hafencenter. „Das ist in keiner Weise überzeugend“, äußert sich GAL-Ratsherr Carsten Peters zu der aktuellen Vorlage zum Umbau des Hansarings. Diese sieht den Neubau einer Ampel vor, um den Verbrauchermarkt verkehrlich zu erschließen. Inakzeptabel zudem, dass sich die Steuerzahler*innen mit einer halben Millionen Euro an dieser Ampel beteiligen sollen.
Verkehrliche Belastung unzumutbar
Die Konsequenz dieser Planung heißt: Dauerstau und Lärm- und Feinstaubbelastung für die Anwohner*innen in unzumutbarer Weise. Auch die Anmerkungen der Verwaltung zur Lärmbelastung durch den Verkehr kritisieren die Grünen als zynisch: Sinngemäß erkläre die Verwaltung, dass die Lärmbelastung am Hansaring bereits heute teilweise unzumutbar sei, daher käme es auf weitere Unzumutbarkeiten auch nicht mehr an. „Die Gesundheit der Anwohner*innen scheint offenbar kein wichtiges Gut zu sein“, so Peters.
„Klar ist: Es gibt mehr Verkehr, mehr Belastungen für die Anwohner*innen – daran kann man nicht vorbeisehen. Das Wunschdenken und Gesundbeten der Verkehrszahlen hilft niemandem! “Und: Die Verwaltung plant mit „Entlastungsstraßen“, die auf privatem Grund liegen.“ Die Grünen hatten bereits 2004 ein Verkehrskonzept für das Viertel vorgeschlagen, das den PKW-Verkehr draußen hält und Belastungen für die Anwohner*innen senkt. „Es wird Zeit für eine Stadtplanung, die nicht mehr sondern weniger PKW-Verkehr produziert. Wir sehen am Hafen den Rückfall in die Stadtplanung der 60er Jahre.“
CDU naiv
Zugleich reagieren die Grünen auf eine Stellungnahme der CDU: „Fahrlässig und naiv glaubt die CDU die Stellungnahme der Verwaltung und den vom Investor bezahlten Gutachtern. Der CDU ist es anscheinend von Anfang an um die Durchsetzung der Investoreninteressen gegangen. Dass 4.500 Bürger*innen dagegen unterschrieben haben, hat weder die CDU noch OB Lewe interessiert. Wir setzen unseren Widerstand gegen die verfehlte Stadtplanung fort“, so Peters.