„Nicht umsonst hatte die Schulkonferenz einen Beschluss gefasst, für die Karl-Wagenfeld-Schule einen neuen Namen mit Vorbildcharakter für Schülerinnen und Schüler zu suchen. Die Gründe, die die Leitung der Karl-Wagenfeld-Schule jetzt gegen eine Umbenennung anführt, sind nicht nachvollziehbar“, kritisiert sich GAL-Ratsfrau Annette Kemper, schulpolitische Sprecherin der Grünen, die Kehrtwendung der Schulleitung. Diese hatte jüngst erklärt, man solle auf eine Umbenennung der nach einem Nazi-Sympathisanten benannten Schule verzichten, da es keine historische Person ohne Fehler gebe.„Wir teilen diese Einstellung nicht. Mir fallen da viele Namen ein, zum Beispiel ‚Robert Blum‘ oder auch ‚Nelson Mandela‘, bei ein bisschen Nachdenken gibt es da viele Möglichkeiten. Sicherlich finden sich interessierte Eltern und Schülerinnen und Schüler, die bei der Suche nach einem passenden Namen helfen wollen“, stellt Peter Fischer-Baumeister, grüner Bezirksbürgermeister und Schulausschussmitglied, fest. „Nur weil wir seit Monaten darauf warten, dass die Schule einen anderen Namen wählt, heißt das doch nicht, dass der Name kein Thema mehr ist.“
Die Bezirksvertretung Münster Mitte jedenfalls habe bereits vor gut zwei Jahren auf Empfehlung der Kommission Straßennamen die Karl-Wagenfeld-Straße umbenannt. Die Empfehlung lautete: „Die Kommission empfiehlt … die Umbenennung der Wagenfeldstraße. Maßgeblich für das Votum war, dass Wagenfeld sich aus voller Überzeugung, nicht aus opportunistischen Gründen, dem NS-Regime angedient hat. Auf seine Arbeit vor 1933 konnte die nationalsozialistische Ideologie aufbauen.“