Das Thema Spielplatz Wilmergasse kocht zurzeit im Stadtbezirk Münster-Mitte hoch. Grün und Rot als Spielplatzfeinde? „Keineswegs, denn immerhin werden aus dem Budget der Bezirksvertretung Mitte mehr als 100 Spielplätze unterhalten“, stellt BV-Mitglied Dr. Stephan Nonhoff von den Grünen fest. Doch das Geld reiche vorne und hinten nicht. Deshalb hätten sich die Grünen zusammen mit SPD und FDP beschlossen, wenig ungenutzte Spielplätze erst mal nicht zu sanieren und auf längere Sicht vielleicht sogar aufzugeben. Im Falle des Spielplatzes Wilmergasse (Ecke Universitätsstraße/Krummer Timpen) hat das jetzt einige Anwohner auf den Plan gerufen. Sie wollen den Spielplatz auf Dauer sichern und argumentieren mit institutionellen Nutzern aus der Umgebung. Nonhoff: „Tatsächlich bietet der kleine Spielplatz jedoch ein ziemlich tristes Bild, und Kinder sind auch keine zu sehen.“
Die CDU in der Bezirksvertretung habe sich überraschenderweise diesem Protest angeschlossen und ihre Meinung zum Umgang mit dem Spielplatz Wilmergasse geändert. Zur Begründung führte CDU-BV-Mitglied Frau Erika Gericke an, “der Investor habe jetzt kein Interesse mehr an dem Grundstück.“ Woher die CDU das weiß? Weil besagter Investor Mitglied der CDU-Fraktion ist, der diesen Sachverhalt in der öffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung auch freimütig zum Besten einräumte.
“Wir sind schon sehr erstaunt über solch eine enge Verknüpfung von persönlichen Interessen der CDU-BV-Mitglieder und deren Abstimmungsverhalten” zeigt sich Silke Rommel, Fraktionssprecherin der Grünen, immer noch verärgert, “Da müssen wir in Zukunft wohl noch genauer hingucken!”