Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist leider auch in Deutschland nach wie vor trauriger Alltag. 37% aller Frauen werden im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt. Zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen rufen die Sprecherin der Grünen Münster, Anna Paul und die Landtagsabgeordnete und frauenpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Josefine Paul, zu Solidarität mit allen Frauen und Mädchen auf: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein abscheuliches Verbrechen.
Wir stehen in der gemeinsamen Verantwortung, Frauen und Mädchen vor Gewalt zu schützen. Deshalb ist es auch kommunale Aufgabe, Gewaltschutzangebote, wie Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen zu unterstützen und zu erhalten“, unterstreicht Anna Paul. „Darüber hinaus ist es uns ein wichtiges Anliegen, die Prävention gegen Gewalt bereits im Kindesalter zu stärken: Starke Mädchen werden starke Frauen“, so Paul weiter.
Gewalterfahrungen sind oftmals mit einem hohen Maß an Scham auf Seiten der Opfer verbunden, was es ihnen schwer macht, über ihre Erlebnisse zu sprechen und vor allem diese zur Anzeige zu bringen. Allein die Polizeiliche Kriminalstatistik Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2012 weist 2.255 Fälle von Vergewaltigung und besonders schwerer sexueller Nötigung aus. Es ist aber von einer sehr viel höheren Dunkelziffer auszugehen: „Frauen, die sexuelle Gewalt erleben sind oftmals so schwer traumatisiert, dass sie nicht in der Lage sind, zeitnah eine Anzeige zu erstatten. Je später dies und die Sicherung möglicher Spuren allerdings erfolgt, desto schwieriger werden der Nachweis und eine mögliche Verurteilung der Täter“, so Josefine Paul.
Die Landtagsfraktionen von Grünen und SPD haben sich daher in den Haushaltsberatungen auf zusätzliche 400.000 Euro für die Anonyme Spurensicherung (ASS) verständigt: „Die Anonyme Spurensicherung ermöglicht es Frauen nach einer Vergewaltigung, Spuren ohne Anzeige, aber dennoch beweissicher unmittelbar einlagern zu lassen. Entschließen die Frauen sich später zu einer Anzeige, werden die eingelagerten Spuren wieder ihrem Namen zugeordnet. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Opferschutz und zur niedrigschwelligen Unterstützung betroffener Frauen“, erläutert die frauenpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion.
Beide Frauen sind sich einig, dass ein Tag wie der 25.11. wichtig ist, um immer wieder auf die Situation von Frauen in Münster und der ganzen Welt aufmerksam zu machen. Trotzdem dürfe es nicht bei einem einmaligen Innehalten bleiben, der Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt bedürfe eines kontinuierlichen politischen und gesellschaftlichen Engagements.