„Solche Spielzeuge für CDU-Männer braucht das Münsterland nicht“, spottet Hery Klas, Sprecher der GAL-Fraktion im Rat der Stadt Münster, über von namhaften CDU-Politikern vorgeschlagene Projekte für das Münsterland. Der Bundestagsabgeordnete Jens Spahn und der CDU-Landtagsabgeordnete Karl-Josef Laumann hatten die Landkreise und die Stadt Münster jüngst aufgefordert, sich vor allem hinter Straßenbaumaßnahmen, wie den Ausbau der BAB 1 oder der B 64, als Identifikationspunkte für die regionale Entwicklung zu stellen. Für Klas und die Münsteraner Grünen sind das „keine Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Regionalpolitik“.
„Wenn wir nachhaltige Projekte für die Region auf die Beine stellen wollen, dann müssen wir uns von Leitbildern des vergangenen Jahrhunderts lösen: Straßenbau ist heute untauglich, um regionales Wachstum zu vermitteln“, kritisiert Klas. Als erfolgversprechendes Leitprojekt für das Münsterland sehen die Grünen vor allem den Ausbau der erneuerbaren Energien: „Das Münsterland kauft jährlich für mehr als 5 Mrd. € Energie von außen. Heimische erneuerbare Energien und Programme zur Energieeinsparung könnten dabei helfen, einen großen Teil dieser Mittel in der Region zu halten und so die eigene Wirtschaft kräftig anzukurbeln“, erläutert GAL-Ratsherr Gerhard Joksch, energiepolitischer Sprecher seiner Fraktion, die grüne Alternative zum Straßenbau.
Joksch und die Grünen stützen sich dabei auch auf die von der Fachhochschule Münster/Steinfurt aufgestellte Enegiebilanz aller 66 Gemeinden des Münsterlandes. Danach entfallen 40 % des Energiebedarfs auf Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung sowie ein Drittel auf Strom. Ein Großteil des Wärme- und der gesamte Strombedarf könnten nach dem Urteil der Wissenschaftler der Fachhochschule durch Energieeinsparung und durch den Ausbau von Wind-, Sonnen- und Bioenergie im Münsterland gedeckt werden. „Das Münsterland als Region der erneuerbaren Energien, das ist ein Zukunftsprojekt, mit dem wir wirtschaftlich auch international punkten wollen“, fordern deshalb Klas und Joksch.