Die neuen parlamentarischen Mehrheiten müssen für einen sozial-ökologischen Politikwechsel genutzt werden. Das gilt nicht nur für NRW: Durch eine neue Landesregierung könnten im Bundesrat das unsoziale Sparpaket, die Kopfpauschale und der Abschied vom Atomausstieg verhindert werden. Auch die SPD hat diese Themen im Landtagswahlkampf zentral herausgestellt. Deshalb ist sie ihren WählerInnen schuldig, ihre Gestaltungsmacht aktiv einzusetzen.Vor diesem Hintergrund hat sich die Mitgliederversammlung der Grünen Münster einstimmig für die Sondierung einer rot-grünen Minderheitsregierung ausgesprochen. Die NRW-Landesverfassung sieht ausdrücklich die Bildung einer Minderheitsregierung vor. Hannelore Kraft kann im 4. Wahlgang allein mit den Stimmen von Rot-Grün zur Ministerpräsidentin gewählt werden und eine Regierung bilden. Neuwahlen hingegen können keine Lösung sein. Wer darauf schielt, sollte sich schon jetzt überlegen, was passiert, wenn die Mehrheitsverhältnisse sich nicht ändern. Der wahrscheinlichste Erfolg von Neuwahlen ist eine zunehmende Politikverdrossenheit der Menschen vor dem Hintergrund der derzeitigen Hängepartie.