Eine an den Bedürfnissen und Fähigkeiten von Kindern orientierte Umsetzung von Bildung, Erziehung und Betreuung sei für die Grünen zentrales Ziel, so Möllers: „Betreuung nicht nur verstanden als Beaufsichtigung und zeitliche Betreuung, sondern als Unterstützung und Beziehungsarbeit. Bildung nicht nur verstanden als das Vermitteln von Wissen, sondern auch als Förderung der Persönlichkeitsbildung und die Aneignung sozialer und kultureller Kompetenzen. Hierfür braucht es pädagogischer Fachkräfte, die im Ganztag für die Kinder als konstante Bezugspersonen präsent sind, die die Entwicklung eines Kindes begleiten und mit den Eltern im Gespräch sind. Daher fordern wir die Absenkung der Gruppengröße auf 20 Kinder.Nach Aussage von Möllers hätten die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung der Offenen Ganztagsschule, an der auch Münster beteiligt war, gezeigt, dass der berufliche Alltag der Fachkräfte im Offenen Ganztag folgendermaßen aussieht: große Aufgabenvielfalt, Allzuständigkeit, Parallelität der Aufgaben, hoher Zeitdruck, organisatorische Zwänge, reagieren statt agieren sowie unzureichende Verfügungszeiten für Vor- und Nachbereitung, für die Kooperation mit Lehrkräften, für Elterngespräche, für Reflexion und letztendlich zu wenig Zeit für Kinder. Es sei u.a. empfohlen worden, das Personaltableau durch die Beschäftigung von außerunterrichtlich tätigen Fachkräften mit höheren Stundendeputaten aufzuwerten, um über mehr feste Ansprechpartner/-innen eine intensivere Arbeit mit den Kindern zu ermöglichenDies böte zudem die Chance, durch eine intensivere Kooperation mit den Lehrkräften verstärkt Verbindungen zwischen dem Unterricht einerseits und den vielfältigen Aktivitäten im Rahmen der außerunterrichtlichen Angebote auf der anderen Seite zu schaffen. Nach einem umfassenden Bildungsverständnis müsste hier eine bessere bildungsfördernde Verzahnung zwischen Unterricht und außerunterrichtlichen Ganztagsangeboten erfolgen.Möllers: „So sind die außerunterrichtlichen Angebote ein guter Platz, um bestimmte Themen des Unterrichts noch einmal von einer anderen Seite zu beleuchten. Dabei kann der außerunterrichtliche Bereich sich auf solche Aktivitäten konzentrieren, für die oft im eigentlichen Unterricht keine Zeit besteht. Ein einfaches Beispiel wäre aus dem Bereich ‚Religion. Wenn das Thema unterschiedliche Religionen ausserunterrichtlich verknüpft wird mit dem Besuch von Kirchen, Synagoge, Moschee. Auf diese Weise haben die Kinder das, was sie vormittags theoretisch im Unterricht kennengelernt haben durch den Besuch vor Ort noch einmal vertieft und lernen ganz nebenbei ihre Stadt, ihren Sozialraum besser kennen.