„Der frisch amtierende Oberbürgermeister Lewe verteidigt die Bebauung der Stubengasse gegenüber „den Wünschen einiger, die hier eine Streuobstwiese errichten wollten. Uns Grünen und vielen BürgerInnen der Stadt ging es nicht um Apfelbäume, sondern darum, die einzige große innerstädtische Freifläche für einen Stadtpark für Kinder und Erwachsene zu nutzen – ein paar Apfelbäume inclusive!Richtige Großstädte nutzen innerstädtische Grünbereiche als Schauräume für Touristen (Tuilerien), als Spielorte für das öffentliche und gesellschaftliche Leben (Hyde-Park), als Freizeiträume (Englischer Garten) und als exzellente Standortfaktoren für benachbarten Handel und Dienstleistungen (Boston Common). Man muss die Namen der Metropolen gar nicht nennen, ihre Stadtparks sind selbst überall bekannt als Zeugnisse selbstbewussten Bürgertums und verständigen Städtebaus. Niemand käme in New York auf die Idee, auch nur einen Quadratmeter des Central-Park für Kaufhäuser oder Hotels zu opfern und dadurch das Freizeitangebot des Parks für die Stadtbewohner und seine Standortwirkung für die fulminante Wohnbebauung an der Upper East- und Upper Westside zu schmälern.Münster hatte die einmalige Chance, sich hier einzureihen und endlich einmal ein großstädtisches Projekt, einen „Stadtpark Stubengasse zu wagen. Sie wurde versiebt, eingetauscht gegen grauen Investorenbeton und ein Flair a là Castrop-Rauxel (Verzeihung, aber ein besserer Vergleich fällt mir nicht ein). Münsters nun abgewählte Stadtregierung hatte ihre Vorliebe fürs Provinzielle leider erneut durchsetzen können.Bei unserer Kritik geht es weniger um die Architektur dieses Gebäudes – „hübsch hässlich, würde Pater Brown sagen – als vielmehr um den wertvollen Platz den es anmaßend besetzt und für lange Zeit einer schönen und stadtwirtschaftlich attraktiven Parklandschaft verwehren wird.Streuobstwiesen kann sich Oberbürgermeister Lewe gern zu Hause in Wolbeck anlegen.