Dass es nicht ganz gereicht hat, lässt sich nach Einschätzung der Grünen allerdings auch nachvollziehen: „Die Bewerbung Münsters basiert in wesentlichen Teilen auf Konzepten und Projekten, die bereits zu rot-grünen Zeiten beschlossen oder zumindest grundgelegt wurden – vom Klimaschutzkonzept mit der Einrichtung der Klenko und der Altbausanierung bis zur Umweltplanung und Grünordnung, von der Fahrradstation zum Abfallwirtschaftskonzept, so Breitenbach. Neue Impulse im Bereich einer nachhaltigen Umwelt- und Verkehrspolitik habe die aktuelle Ratsmehrheit aus CDU und FDP in der jüngeren Vergangenheit immer weniger gesetzt.„Wer sich die Begründung für die Auszeichnung der Siegerstädte ansieht, weiß auch, wo die Defizite der CDU-/FDP-Politik liegen ist sich Breitenbach sicher. „So ist das herausragende Merkmal der neuen europäischen Umwelthauptstadt Stockholm, die Absicht, sich bis 2050 von fossilen Energien unabhängig zu machen, und selbst der öffentliche Verkehr wird bereits heute mit erneuerbaren Energien betrieben. Münster dagegen hat gerade die Beteiligung an einem neuen gigantischen Kohlekraftwerk mit hohen CO2-Emissionen beschlossen, und eine nachhaltige Verkehrspolitik mit einem klaren Vorrang des ÖPNV gegenüber dem motorisierten Individualverkehr ist bei der heutigen Ratsmehrheit kaum vorstellbar.Aber es soll ja alles besser werden: Bis zur nächsten Bewerbung als „Grüne Hauptstadt Europas ist noch etwas Zeit. „Wenn die Verwaltung bis dahin die zahlreichen Anträge der Grünen und der Umweltverbände zum Klimaschutz abgearbeitet hat ist sich der Sprecher der GAL-Fraktion sicher, „werden die Chancen Münsters auf den Titel ganz sicher steigen.