Klas: „Bei Ausschreibung war nicht absehbar, dass wir eine solch horrende Steigerung der Lizenzeinnahmen durch die Werbewirtschaft angeboten bekommen. Addiert man den 7-stelligen Jahrespachtbetrag, die Neuaufstellung von fast 400 modernen Buswartehallen, die Installation von Mega-Light-Boards, das Anbringen vom hunderten von Wechselrahmen an Stromkästen und das Betreiben von Öffentlichen Toiletten zusammen, dann kommt gut eine Verfünffachung der jährlichen Zahlungsverpflichtung unseres künftigen Geschäftspartners dabei heraus! Was sich auf den ersten Blick wie ein „Sterntalermärchen für die sanierungsbedürftige Stadtkasse ausnimmt, entpuppt sich nach Ansicht der GRÜNEN bei näherem Hinsehen als problematisch. „Denn, so der Grüne Ratsherr, „die Werbewirtschaft holt sich das Geld plus Gewinnmarge wieder – von den Anzeigekunden. Das Plakatieren in Münsters öffentlichem Raum wird zum Luxusgut!Die Stadtverwaltung selber habe sich deswegen auch einen 90%igen Preisnachlass vertraglich gesichert. 75% Rabatt soll nichtkommerziellen karitativen, kulturellen und sportlichen Veranstalter gewährt werden, sofern sie dieses Prädikat von einer noch zu findenden städtischen Abteilung zuerkannt bekommen. Für Klas eine völlig unzureichende Klausel: „Erstens gibt es im Sport- und Kulturbereich Gott sei Dank auch kommerziell arbeitende Anbieter (z.B. Hot Jazz Club, Jovel, USC Münster), die ausgenommen sind. Zweitens wird für die Münsteraner Gewebetreibende )z.B. Handwerker, Kaufleute) der öffentliche Raum unbezahlbar. Drittens ist z.B. völlig unklar, wie mit unliebsamen Bürgerinitiativen umgegangen wird, vor Allem mit solchen, die keine einflussreiche Lobby haben. Und viertens werden selbst die bevorzugt behandelten „nichtkommerziellen Organisationen Probleme haben, die auf 25% rabattierten Aushängepreise aufzubringen.Klas wundert sich, dass nun mit einer verstärkten Verfolgung das Wildplakatieren eingedämmt werden soll. Gleichzeitig glaube man, dass die Veranstalter, die schon die alten Preise nicht zahlen konnten, jetzt in das neue, teure System finden. „Vor gut einem Jahr wurden bei der vielumjubelten Skulpturenausstellung fromme Reden über den Verlust des öffentlichen Raumes gehalten. Nun verscherbelt Münster ihn meistbietend! Kommunikativ nutzen kann ihn zukünftig nur noch, wer viel Geld auf den Tisch legt oder von der Stadtverwaltung gnädig in den Stand der Begünstigten gehoben wird. Das kratzt grundsätzlich an unserem Demokratieverständnis!Die GRÜNEN plädieren für eine Aussetzung der Ausschreibung. „Wir müssen völlig neu überdenken, wie wir mit dem städtischen Raum umgehen wollen. Geld ist da willkommen – aber nicht Alles! Eine vernünftige städtische Möblierung und bezahlbare Zugänge für alle Interessensgruppen müssen sicher gestellt sein!