Der Stadtbaurat habe im Schulausschuss mehrfach dargelegt, dass das Hochbauamt selbstredend in der Lage sei, die durch den Stadtwerkeverkauf erwarteten Erlöse auch zu verbauen, erklärt der Schulausschussvorsitzende. Dafür muss aber neben den finanziellen Mitteln auch das Fachpersonal in der Hochbauverwaltung zur Verfügung stehen. Im Zuge der Haushaltskonsolidierung sei der Personalbestand des Amtes zusätzlich beschnitten worden. Hier hatte das Baudezernat seinen Sparbeitrag in Abstimmung mit dem Oberbürgermeister geleistet.Kehr sieht die Ursachen für die Vorwürfe in dem zunehmenden Erwartungsdruck aus den Schulen. Die CDU-Ratsfraktion hat in den Schulen für den Stadtwerkeverkauf geworben und die Schulleiter um ihre Wunschzettel gebeten. Wenn nun der Erwartungsdruck auf die Ratsmehrheit steigt, ist das nicht die Schuld des Stadtbaurats.Auch wenn die vorösterliche Pressekonferenz in den Pavillons der Hansaschule von durchsichtiger Symbolik gewesen sei, müsse man den Hinweis auf den Sanierungsbedarf der städtischen Schulen ernstnehmen. Die Verantwortung dafür liegt jedoch eindeutig bei der CDU, die seit dem Krieg mit einer leider viel zu kurzen Unterbrechung die Mehrheit in Münster stellte. Und die rot-grüne Stadtregierung hat selbst in der kurzen Periode im Sinne der Schulen mehr geleistet als die CDU in 40 Jahren vorher. Der CDU ist in dieser Zeit nicht wesentlich mehr gelungen als die Verhinderung einer Gesamtschule. Resultat: Ein Sanierungsstau von inzwischen 123 Mio. Euro bis 2005.Kehr attestiert Joksch, unter dessen Regie auch das Gebäudemanagement maßgeblich vorangetrieben wurde, einen verantwortungsvollen Umgang mit Haushaltsmitteln. Seine Erläuterungen fanden stets den Beifall der Schulpolitiker, auch denen der CDU. Niemand im Schulausschuss habe jemals Zweifel an der Loyalität des Stadtbaurats geäußert. Dass der Fraktionsvorsitzende nunmehr ein ernsthaftes Gespräch mit Joksch führen möchte, ist zu begrüßen. Die damit verbundene unverhohlene Drohung gegen ihn ist jedoch schärfstens zurückzuweisen.