Im Sozialausschuss haben sich am Mittwoch (08.09.) alle Fraktionen für eine Fortführung des Obdachlosentreffs in der ehemaligen Wartburgschule eingesetzt. Klar ist aber: Gegen Armut und Einsamkeit braucht es langfristig durchdachte Konzepte.

Zur gestern gefundenen Lösung erklärt Sylvia Rietenberg, sozialpolitische Sprecherin und Fraktionssprecherin der Grünen Ratsfraktion:

„Von CDU bis Linkspartei haben sich alle Fraktionen auf eine konstruktive Lösung geeinigt, die auf Initiative von GRÜNEN und SPD entstanden ist. Gut, dass Demokratinnen und Demokraten auch in Wahlkampfzeiten zusammenarbeiten können. An der Wartburgschule hat sich allerdings auch gezeigt, dass es einen Bedarf für zusätzliche soziale Angebote gibt. Bei der Bekämpfung von Wohnungslosigkeit und Armut in Münster muss es künftig über die reine Nothilfe hinaus um durchdachte Konzepte gehen, mit denen wir Menschen helfen, ihre Situation dauerhaft zu verbessern.“

Und Harald Wölter, sozialpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion, erklärt:

„Die Zahlen an der der Wartburgschule zeigen einen Bedarf an Tagesangeboten für Menschen ohne Wohnung auf. Das Angebot wird allerdings auch von Menschen in prekären Lebenssituationen genutzt, die Kommunikation und Unterstützung suchen. Wir müssen auch für diese Personengruppen in Stadtteilen und Quartieren aktiv werden – etwa in Quartierstreffs und Quartiersstützpunkten sowie in Alten- und Senioren*innentreffs. Als Anlaufpunkte können diese Orte dazu dienen, vor Ort Angebote zu machen, in prekären Lebenssituationen zu helfen oder der Vereinsamung entgegenzuwirken. Auch die Übernachtungssituation muss verbessert werden. In den Blick gehören etwa Menschen, die zwar einen Job haben, aber keine Wohnung. Auch für Wohnungslose, die Pflege und Unterstützung bedürfen, wollen wir die Angebote ausbauen.“