Wie in vielen anderen Regionen unseres Landes stehen auch die ambulanten Pflegedienste in Münster unter enormen Druck. Fehlende Fachkräfte und der immer stärker werdende Wunsch nach Verbleib in der eigenen Häuslichkeit im Falle von Pflegebedürftigkeit zwingt Pflegedienste dazu, Patienten abzulehnen. Somit wird es für alte Menschen immer schwerer, einen Pflegedienst zu finden.
„Wir sind in Münster zukunftssicher aufgestellt, wenn es darum geht, den pflegerischen Grundsatz „ambulant vor stationär“ baulich und infrastrukturell in den Quartieren umzusetzen“, sagt Thiemo Kisnat von den Grünen Münster.
„Bis zu einem bestimmten Grad der Pflegebedürftigkeit können Netzwerke aus Ehrenamtlichen, Nachbarschaftshelfern und Pflegestützpunkten den Bedarf alter Menschen decken. Irgendwann wird jedoch die Zuhilfenahme eines ambulanten Pflegedienstes unumgänglich. Nur mit dieser Hilfe ist es alten Menschen überhaupt möglich, selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung zu leben.“
Die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink fordert von der Bundesregierung entschiedeneres Handeln: „Mit der Anwerbung ausländischer Pflegekräfte löst die Bundesregierung die Probleme nicht. Bisher liegt kein Vorschlag auf dem Tisch, der den Pflegebedürftigen und den Pflegekräften in der Breite wirklich hilft. Die derzeit in der Gesetzesreform vorgeschlagenen Regelungen lassen die Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege außen vor. Das wird den Fachkräftemangel in einigen Bereichen kurzfristig sogar noch verstärken.“
„Wir Grünen fordern deshalb sofort auch eine Stärkung der häuslichen, ambulanten Pflege, eine Ausbildungsoffensive, gute Arbeitsbedingungen sowie finanzielle Anreize, die Pflegekräfte im Beruf hält. Die Finanzierung der Pflege muss ebenso auf den Prüfstand, damit Pflegebedürftige und ihre Angehörige nicht in Armut abrutschen“, so Klein-Schmeink.