„Insgesamt 53 Personen konnten auch aufgrund der engagierten Arbeit der „EUROPA.BRÜCKE.MÜNSTER“ in eigenen Wohnraum vermittelt werden, größtenteils Familien mit Kindern. Wir freuen uns sehr über diese positiven Zahlen. Sie machen deutlich, dass sich der Einsatz und die Betreuung dieser Menschen lohnt und dass letztendlich alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt davon profitieren “, bedankte sich GAL-Ratsfrau Sylvia Rietenberg, sozialpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, anlässlich eines Besuchs grünen Sozial-AG bei Bernd Mülbrecht, Till Meinelt und Stefanie Beckmann, den Mitarbeiter*innen des Projekts.
Mülbrecht lobte dabei die gute Zusammenarbeit mit den städtischen Kooperationspartnern: „Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Amt für Wohnungswesen konnten wir mit unserer Arbeit dazu beitragen, dass Menschen trotz der angespannten Situation auf dem Münsteraner Wohnungsmarkt eigenen Wohnraum anmieten konnten. Auch mit dem Schulamt klappt die Kooperation vorbildlich, es gelingt sehr schnell, die Kinder in die entsprechenden Schulen zu vermitteln.“
Auch bei der Klärung der Frage, ob Anspruch auf ALG II-Leistungen bestehe, helfe das Projekt. „Ohne dieses Projekt wären viele Menschen in der Stadt ohne Beratung und ohne Hoffnung auf Hilfestellung. Es darf nicht sein, dass durch eine ungeklärte Rechtslage Menschen auf der Straße leben müssen und nichts zu essen haben nur weil noch nicht geklärt ist, wer für die Kosten aufkommen muss. Hier ist bei Ämtern und beim Job-Center Flexibilität gefragt. Wir werden uns als Fraktion dafür einsetzen, dass diesen Menschen auch bei noch ungeklärter Rechtslage schneller Hilfe zuteilwird“, merkt GAL-Fraktionssprecher Otto Reiners an.
Zum Hintergrund:
Das Projekt EUROPA.BRÜCKE.MÜNSTER unterstützt neuzugewanderte EU- Bürger und Bürgerinnen die sich in prekären Lebenslagen befinden. Die Beratungsstelle gibt Hilfestellung bei Ämter- Antragsstellungen wie bspw. der Beantragung eines Wohnberechtigungsscheines, der Registrierung beim Amt für Wohnungswesen sowie bei der Wohnungssuche im Internet oder in den Zeitungen.
Durch diese Vermittlungsarbeit in eigene Wohnungen werden auch die städtischen Notunterkünfte der Stadt entlastet, die dann wieder für andere in Not geratenen Menschen zur Verfügung stehen. Es handelt sich in erster Linie um Menschen, die sich in prekären Notsituationen befinden, oft weder einen Krankenversichertenschutz noch eine feste Wohnunterkunft haben, sehr oft handelt es sich um Frauen und Kinder, die eines besonderen Schutzes bedürfen, diesen jedoch ohne fremde Hilfestellung nicht erhalten. Einige dieser Frauen leben mit ihren Kindern obdachlos und ohne Hilfe auf der Straße, weil sie nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen um Hilfe zu bekommen.
Das Ziel der Arbeit ist immer, die soziale Integration dieser Menschen zu verbessern. Da ein Anspruch auf ALG II-Leistungen häufig nicht sofort zu klären ist, sind die Menschen während dieser Zeit der Prüfung mittellos und ohne Unterkunft. Die Arbeit des Projektes ist durch EU- und Bundesmittel bis Ende 2018 finanziert.