Einwegplastiktüten sind eine Plage: jede*r Deutsche verbraucht rund 70 Tüten im Jahr und trägt damit zur Vergrößerung der Müllberge in den Ozeanen bei. Die Münsteraner GRÜNEN wollen Alternativen zum Gebrauch der Einwegplastiktüte stärken und haben sich dazu mit der Initiative „Münster plastiktütenfrei“ von Greenpeace Münster und den Initiatoren von „Unplastic Billerbeck“ ausgetauscht.
„Es gibt zahlreiche Ideen und Initiativen in Münster, die sich gegen das langlebige Übel Plastiktüte wenden. Wir finden diese Initiativen wichtig und notwendig und suchen jetzt nach Wegen, diese zu bündeln“, sagt Ratsfrau Dr. Didem Ozan, Sprecherin der Arbeitsgruppe Wirtschaft der Grünen.
Auf dem Treffen der Grünen in Münster stellte der Künstler Thomas Nufer und sein Kooperationspartner Dirk Schubert das Projekt „Unplastic Billerbeck“ vor. Mit einer besonders kreativen Herangehensweise ist das Projekt bundesweit in die Schlagzeilen gekommen: In der kleinen Gemeinde im Münsterland können sich Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit dem „Mr. Unplastic“ von ihren letzten Plastiktüten verabschieden. Die Stadt bietet dem Handel zudem eine „Stadttüte“ aus recyceltem PET als Alternative an. Billerbeck will mit dem Projekt die Nutzungvon Plastiktüten um rund 30 % reduzieren.
Die Initiative „Münster plastiktütenfrei“ von Greenpeace Münster berichtete beim Austausch von ihrer Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit in Münsters Geschäften. Läden, die auf Plastiktüten verzichten, werden von Greenpeace Münster ausgezeichnet. Sie bekommen einen Aufkleber mit dem Logo der Initiative für die Ladenfront und werden auf einer digitalen Karte verzeichnet: www.muenster.greenpeace.de/plastik.
„Greenpeace ermutigt die Einzelhändler zum Verzicht auf Plastiktüten und leistet somit bereits wichtige Überzeugungsarbeit. Diesen Ansatz unterstützen wir. Auch ein Projekt wie in Billerbeck ist vorstellbar und würde Münster als Klima- und Umwelthauptstadtgut zu Gesicht stehen“, so der Kreisvorsitzende Thomas Möller.
Hintergrund: Plastikmüll in der Arktis angekommen
Ein mittelständisches Ladengeschäft in Münster gibt um die 100.000 Tüten im Jahr heraus und trägt damit zur Vergrößerung der Müllstrudel in den Ozeanen bei. Die Meere sind mittlerweile so sehr vermüllt, dass jedes Jahr viele Tausend Meeresvögel und Meeressäugetiere daran sterben. In den Ozeanen treiben Inseln so groß wie Kontinente aus Plastikmüll und Mikroplastik, in denen sich Fische, Vögel und Meeressäuger verfangen und verhungern. Die Plastikreste in den Mägen von Meerestieren landen schlussendlich auch auf den Tellern der Verbraucher*innen Der globale Plastikmüll ist mittlerweile auf der Meeresoberfläche in der Arktis angekommen, berichtet aktuell das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven.