Auf der gemeinsamen Veranstaltung von Josefine Paul (MdL) und Bündnis 90/Die Grünen-GAL Münster wurde angeregt über Zeitpolitik und den Einfluss von Zeit auf unser gesamtgesellschaftliches Gefüge diskutiert. Moderatorin Josefine Paul resümierte im Nachgang zur Veranstaltung: „Zeit ist nicht nur ein individueller Aushandlungsprozess, sondern ein gesellschaftlicher Faktor. Wir brauchen Zeitkontingente für unterschiedlichen Lebensbereiche wie Beruf, Familie, Bildung, aber auch für Freizeit und ehrenamtliches Engagement.“
Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Münster, Meike Friedrich, machte deutlich, dass Menschen die Freiheit brauchen, ihren Zeit nach ihren eigenen Vorstellungen zu verteilen. Der Regionsgeschäftsführer des DGB Münster, Winfried Lange, positionierte sich diesbezüglich sehr deutlich und forderte eine klare Begrenzung der Arbeitszeit. Notwendig sei diesbezüglich auch eine Diskussion um einen zum Leben ausreichenden Lohn. Nur auf diese Weise, pflichtete auch Dr. Jürgen P. Rinderspacher bei, könne der „Schatz der Gesellschaft“ – ein selbstverständlicher Freiraum zur individuellen Verfügung außerhalb der Erwerbsarbeit – gesichert werden. Gesine Agena, frauenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, forderte den Blick für die Bedürfnisse von Frauen nicht zu verschließen. Noch immer verwenden vor allem Frauen in Deutschland viel Zeit außerhalb ihrer Erwerbsarbeit im sogenannten Carebereich. Die notwendige Zeit für die Versorgung von pflegebedürftigen Angehörigen und Kindern aber auch Hausarbeit bedürfe dringend einer gesellschaftlichen Aufwertung.
Schließlich waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Einschätzung einig, freie Zeit ist ein kostbares Gut und ein wichtiger Bestandteil für ein glückliches Leben.