Im Verkehrsausschuss am Mittwoch haben Koalition und Partner zahlreiche wichtige Entscheidungen für eine bessere Verkehrspolitik in Münster getroffen.
Die Grüne Ausschussvorsitzende Andrea Blome und der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion, Carsten Peters, ordnen die aktuellen Beschlüsse ein:
„Alle Untersuchungen zeigen: So wie Loop bisher betrieben wurde, funktioniert es dauerhaft nicht. Ein Kostendeckungsfaktor von 6,5 Prozent und ein Verzicht auf Autofahrten im kaum messbaren Bereich, sowie die Beschränkung auf den Bezirk Hiltrup rechtfertigen laufende Kosten in Millionenhöhe nicht. Angesichts der Haushaltslage unserer Stadt haben wir Grüne seit Monaten daran gearbeitet, eine zukunftssichere Weiterentwicklung von Loop auf den Weg zu bringen. Ziel muss es dabei sein, möglichst vielen Menschen den Zugang zum öffentlichen Nahverkehr zu ermöglichen – und das mit einem System, das perspektivisch in der ganzen Stadt funktioniert. Idealerweise werden dabei die Vorteile der On-Demand-Systeme TaxiBus und Loop fusioniert. Dazu geben wir jetzt mit einem klaren Prüfauftrag den Startschuss.“
„Mit Gastronomie. Handel und Wirtschaft sind wir für die Ratssitzung am 24. April im Gespräch über einen Antrag, der unsere Altstadt noch in diesem Jahr an zahlreichen Straßen lebenswerter machen wird. Es geht um mehr Platz für Gastronomie, mehr Bänke, mehr Grün und mehr Raum zum Flanieren. Dazu teilen wir Straßenräume zunächst etwa am Alten Steinweg oder an der Frauenstraße neu auf und verzichten danach in weiteren Altstadtstraßen sukzessive auf das Parken am Straßenrand – mit der Ausnahme von Behindertenparkplätzen und klar definierten Lieferzonen. Auch der Stau vorm Arkaden-Parkhaus an der Königsstraße gehört mit Umsetzung des Antrags der Vergangenheit an. Über den geplanten Verkehrsversuch mit einer Durchfahrtsperre am Bült tauschen wir uns darüber hinaus mit Betroffenen und Verwaltung seit langer Zeit aus. Da die überraschend verkündete Großbaustelle an der Weseler Straße einen Erfolg des Versuchs gefährden könnte, sind wir bereit, den Versuch erst unmittelbar nach Ende der Baumaßnahmen zu starten. Unser Ziel bleibt eine autoärmere Altstadt.“
„Lange musste die Politik auf die Erstellung des Masterplans Mobilität und des Integrierten Parkraumkonzepts warten. Wir haben beide Gutachten intensiv unter die Lupe genommen. Beide bieten eine sehr gute Daten- und Faktenbasis, um Münsters Verkehrspolitik endlich an den Erfordernissen des Klimaschutzes und einer lebenswerten Stadt auszurichten. Beide Gutachten enthalten außerdem sinnvolle Vorschläge für Strukturveränderungen, um mehr Wege in und nach Münster per Fuß-, Rad- und Nahverkehr zurückzulegen. Entscheidend ist jetzt allerdings, dass Energie und Ressourcen, die in den letzten Jahren in die Erstellung guter Konzepte geflossen sind, ab sofort in deren Umsetzung fließen. Der Masterplan sieht erhebliche Potenziale beim Umstieg auf ein Hochleistungsnetz aus Metrobussen. Gemeinsam mit Stadtverwaltung und Stadtwerken muss dieses Netz nun kommen – dann kann der Quantensprung im Nahverkehr gelingen.“