Die Ratsfraktion hat einen Ratsantrag „Verlässliche Weiterbildung in Münster – Volkshochschule als kommunales Weiterbildungszentrum braucht eine sichere Arbeitsgrundlage“ in die kommende Ratssitzung eingebracht. Hier der Wortlaut des Antrages:

Ratsantrag

„Verlässliche Weiterbildung in Münster – Volkshochschule als kommunales Weiterbildungszentrum braucht eine sichere Arbeitsgrundlage“

Der Rat der Stadt Münster beschließt:

  1. Für die Volkshochschule wird ein attraktives Raumangebot im Aegidiimarkt inklusive eines Vortragsraums geschaffen.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, zeitnah ein kurzfristig zu realisierendes Raumkonzept für die bisher genutzten Räume im Aegidiimarkt in Verbindung mit ergänzenden Räumen vorzulegen, und dadurch einen Ersatz auch für die entfallenden Räume in der Überwasserschule schaffen. Die Angebote aus dem im Weiterbildungsgesetz vorgegebenen Profilierungskern sollten hier durchgeführt werden. Dazu sollen auch die Räume des bisherigen Projektbereichs genutzt werden.
  3. Die Verwaltung wird zudem beauftragt, die vom Weiterbildungsgesetz vorgeschriebenen inhaltlichen Schwerpunkte als Grundlage und Profilierungskern für die Arbeit der VHS in Münster zeitgemäß zu gestalten. Dazu gehört auch die berufliche Bildung und Qualifizierung, sofern sie in enger Anbindung an die Fachbereiche, die ihre Grundlage im Weiterbildungsgesetzes haben, konzeptionell entwickelt wird.
  4. Die Volkshochschule prüft, in wie weit Angebote, die vom Jobcenter finanzierte Projekte umfassen, in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem Bildungskern der VHS gebracht werden können und den Bildungsauftrag der VHS sinnvoll ergänzen können. Der sich daraus ergebende Raumbedarf ist kostenbewusst außerhalb des Ägidiizentrum zu erbringen.

Begründung:
In NRW ist den Volkshochschulen eine Arbeitsgrundlage auf gesetzlicher Basis gegeben worden. Das gewährleistet nicht nur eine landesweit vergleichbare Bildungsinfrastruktur, sondern auch ein vergleichbares inhaltliches Profil. Mit ihren Angeboten organisieren und unterstützen die Volkshochschulen den Prozess des lebenslangen Lernens. Sie stehen den Menschen in einer zunehmend komplexen Lebenswelt bei, um aktiv an Gesellschaft, Kultur und Beschäftigung zu partizipieren und ihr Leben sinnvoll und eigenverantwortlich zu gestalten. Die Erfolgsgeschichte der Volkshochschulen ist untrennbar verbunden mit gelebter Demokratie. Sie stehen für das Recht auf lebenslanges Lernen, für Bildungsgerechtigkeit und ein ganzheitliches Bildungsverständnis.
Die GRÜNEN in Münster sehen ihre Volkshochschule (VHS) in dieser Tradition einer bürgerorientierten Bildungsstruktur.
Damit die Münstersche Volkshochschule offen sein kann für Menschen aller Einkommensgruppen, Milieus und Kulturen braucht sie ausreichende Räume in zentraler Lage mit angemessener, moderner technischer Ausstattung. Dazu gehört auch ein Vortragssaal, der über das durchlaufende Kurssystem hinaus mit aktuellen Veranstaltungen der Stadtgesellschaft in zentraler Lage zur Verfügung steht.
Räumliche Provisorien sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Die Räume sollen barrierefrei gestaltet und nutzbar sein für Menschen jeden Alters.
Die kurzzeitige Schaffung eines attraktiven Raumangebotes wird auch notwendig sein, wenn perspektivisch ein Neubau zur Schaffung geeigneter Räume für die VHS ins Auge gefasst wird, da auch in diesem Fall davon auszugehen ist, dass es auch dann eine mehrjährige Übergangszeit am Standort Aegidiimarkt geben wird.
Über den im Weiterbildungsgesetz beschriebenen Auftrag hinausgehende Projekte sollen, sofern damit zusätzlicher Raumbedarf verbunden ist, temporär und u. U. an anderer Stelle durchgeführt werden.
Die Angebote, die vom Jobcenter finanzierte werden und den Bildungsauftrag der VHS ergänzen, sollten möglichst kostendeckend kalkuliert sein.
gez. Hery Klas
und Fraktion