Bei der diesjährigen Preisverleihung im bundesweiten Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2012“ kann die Stadt Münster einmal mehr nur zuschauen. Zu den Gewinnern gehört dagegen der Landkreis Steinfurt, der mit seinem Projekt „Energetische Sanierung der Technischen Schule“ in der Kategorie Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften einen ersten Preis gewonnen hat. Gerhard Joksch, Klimaschutzexperte der Grünen Ratsfraktion, nimmt die Verleihung der Preise durch das Bundesumweltministerium und durch das Difu zum Anlass, um die Stadtverwaltung heftig zu kritisieren: „Klimaschutz spielt in der Stadtverwaltung nur noch eine untergeordnete Rolle, mehr als Lippenbekenntnisse sind nicht mehr drin, Geld für gute Projekte sowieso nicht“. Sein Fraktionskollege Hery Klas verweist auf die Sparliste, die die Verwaltung für den Haushalt 2013 vorgelegt hat: „Nahezu alle Mittel für Klimaschutz, Umweltschutz und Ökologie sollen gestrichen werden, selbst der Klimabeirat, den wir erst vor kurzem eingerichtet haben, steht auf der Streichliste.“ Für die Grünen hat die Stadt ihre einstige Rolle als „Klimahauptstadt“ erst einmal gründlich verspielt.
Ärgerlich ist für die Grünen vor allem die Tendenz, ökologische und energetische Standards zur Disposition zu stellen. Bei der kommunalen Gebäudewirtschaft drohe beispielsweise eine generelle Abkehr von den erst kürzlich beschlossenen Gebäudeleitlinien: „Billigheimer statt Bauqualität und Energieeffizienz“, wie Joksch beklagt.
Bei den Haushaltsberatungen für 2013 wollen die Grünen erreichen, dass jährlich 250.000 € für Energieeffizienz im Gebäudesektor der Stadt bereitgestellt werden. Auch das Förderprogramm für die energetische Sanierung von Wohngebäuden soll beibehalten und auf 500.000 € jährlich angehoben werden.