Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, begrüßt, dass nach jahrelangem Druck der Radverkehr auch von Seiten des Bundes endlich mehr gefördert wird. „Vorher waren die Gelder nicht abrufbar obwohl im Haushalt erste Finanzmittel eingestellt waren, weil Minister Scheuer die Förderrichtlinien nur im Schneckentempo veröffentlichte.“ Viele Kommunen und Länder hätten bereits Projektmittel beantragt. „Mein Kollege Stefan Gelbhaar hat in einer Kleinen Anfrage zur Radförderung aus Bundesmitteln systematisch abgefragt, wo wer was beantragen kann und was bereits beantragt wurde“, so die Münsteraner Abgeordnete. Die Anlagen zu der Anfrage finden sich hier. Leider flössen die Mittel noch immer kaum ab, bedauert Klein-Schmeink. „Das muss schneller gehen. Und für die echte Verkehrswende reicht es nicht. Wir brauchen endlich ein rad- und fußverkehrsfreundliches Straßenverkehrsrecht. Da kann der Bund mehr tun, als nur Förderkulissen zu entwickeln.“
Carsten Peters, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion in Münster ergänzt: „Wir sind in Münster auf dem richtigen Weg – zahlreiche sinnvolle Projekte stehen in den Plänen. Aber: Die geplanten Projekte müssen jetzt zügig umgesetzt werden: Wir brauchen etwa endlich die Velorouten als sichere und zügige Verbindungen zwischen Münster und dem Münsterland. Außerdem sichere Fahrradstraßen sowie eine Neuaufteilung des Verkehrsraums. Unsere Koalition hat bereits mehr Investitionen in die Fahrradwege beschlossen, sowie Ampelschaltungen, die den Rad- und Busverkehr bevorzugen. An den Hauptbahnhof kommen mehr Radstationen und wir bauen Mobilstationen, damit Menschen bequem vom Auto aufs Rad umsteigen.“
Klar ist für Peters aber auch: „Um die vielen notwendigen Projekte zügig umsetzen zu können, brauchen Kommunen wie Münster außerdem Unterstützung beim nötigen Personal. Um die Verkehrswende in den nächsten zehn Jahren schaffen zu können, müssen die Kommunen viele Planer*innen einstellen. Hierfür braucht es ebenfalls finanzielle Unterstützung, und eine Ausbildungsoffensive. Zudem muss der öffentliche Dienst zu einem attraktiveren Arbeitergeber werden, denn viele Fachkräfte ziehen einen Arbeitsplatz am freien Markt vor und so bleiben Stellen zur Planung der Verkehrswende unbesetzt.”