„Klimaschutz wird ohne den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien nicht gelingen. Daher ist auch ein weiterer Ausbau der Windenergie unverzichtbar, damit die Stadt das selbstgesteckte Ziel der Klimaneutralität erreicht“ äußern sich Robin Korte und Leandra Praetzel, klima- und umweltpolitische Sprecher*innen der Grünen Ratsfraktion. „Wir streben daher eine Überarbeitung des Flächennutzungsplans an, um weitere Flächen für die Windenergie darzustellen“. Angesichts einer Stellungnahme der Verwaltung, in der diese eine Verdreifachung der installierten Leistung von 50 auf 150 Megawatt zur Erreichung der Klimaziele für „zwingend erforderlich“ hält, sehen sich die Grünen in ihrer Position bestätigt und drängen auf weitere planerische Schritte.
Zur Identifizierung neuer Eignungsflächen beabsichtigen die Grünen für das ganze Stadtgebiet eine neue Potentialanalyse durchzuführen: „Es gilt die Maßgabe, alle nach Planungs- und Immissionsschutzrecht realisierbaren Flächen zu identifizieren – und zwar unter strenger Berücksichtigung des Arten- und Naturschutzes“ erläutern Korte und Praetzel. „Einige der bisher angesetzten weichen Tabukriterien, wie das Freihalten der Aasee-Blickachse oder Abständen zu Golfplätzen, werden wir in ihrer Bedeutung aber neu bewerten und gegebenenfalls zurückstellen müssen.“ Außerdem wollen die Grünen erreichen, dass in allen neuen Industrie- und Gewerbegebieten Windenergieanlagen ausdrücklich zugelassen werden.
In einer weiteren Rückfrage an die Verwaltung wollen die Grünen nun zunächst klären lassen, ob der Landesentwicklungsplan oder bundesrechtlich festgelegte Abstände weiteren Windenergieanlagen in Münster rechtskräftig entgegenstehen. Sollte sich dies, wie erwartet, nicht bestätigen, wäre der Weg frei für die Ausweisung neuer Windvorrangzonen.