Ende August endet der bisherige Loop-Betrieb, wenn der Rat am 24. April zustimmt.

Warum ist Loop aktuell ein Thema?
Seit fast vier Jahren sind in Hiltrup, Amelsbüren, Berg Fidel und Teilen von Gremmendorf und Mecklenbeck in einem Pilotprojekt Fahrzeuge des Dienstes Loop unterwegs. Man kann sie mit einer App bestellen und mit einem Busticket (Abo oder Einzelticket) plus einem geringen Aufschlag von 1 Euro nutzen, um sich innerhalb des Gebiets transportieren zu lassen. Finanziert wurde das bislang durch Fördermittel von Bund und Land. Diese Förderung läuft Ende August aus.

Und wie geht es weiter mit Loop?
Mit dem Loop, wie wir es aktuell kennen, kann es nicht weitergehen. Das hat einfach zuerst finanzielle Gründe. Man muss dazu wissen: 93,5 % der Loop-Kosten kommen nicht durch Fahrgast-Einnahmen wieder herein. Jede einzelne Loop-Buchung wurde rechnerisch mit über 13 Euro bezuschusst. Ein von Stadtverwaltung und Stadtwerken geplanter Betrieb mit leichten Änderungen hätte 2,5 Mio. Euro jährlich gekostet. Für zwei weitere Jahre hätte es zwar weitere Fördermittel von jährlich 1,2 Mio. Euro gegeben – aber angesichts der aktuellen Haushaltslage der Stadt ist der Betrieb so nicht nachhaltig zu finanzieren.

Aber Loop hat doch funktioniert…
Das kann man mit Fug und Recht bezweifeln. Zwar war Loop für die Nutzerinnen und Nutzer praktisch – viele nutzten es als billige Variante eines Taxis. Aber Befragungen der Nutzer*innen zeigten auch, dass durch Loop nicht etwa mehrheitlich Autofahrten, sondern hauptsächlich Fahrten mit dem Bus oder Fahrrad ersetzt hat. Auch waren mit Loop zu großen Teilen junge Menschen (16 – 39 Jahre) unterwegs, nicht etwa ältere Menschen. Dadurch, dass Loop die Fahrgäste zuverlässig von A nach B transportiert hat, hatte es nur selten die Funktion eines Zubringers etwa zu Bahnstationen oder Bushaltestellen. Auch ist es leider nur relativ selten gelungen, mehrere Buchungen zu einer Loop-Fahrt zusammenzulegen – dabei sollte das so genannte Pooling ein großer Loop-Vorteil sein. So entstanden zahlreiche unnötige Leerfahrten. Eine Untersuchung der FH Münster zeigte denn auch, dass der Loop-Effekt auf den Verkehrsmittel-Mix in Hiltrup und Co. kaum messbar war.

Werden jetzt die Stadtteile benachteiligt?
Fragen Sie doch mal in Gelmer, Sprakel oder Albachten nach Loop. Fakt ist: Für Hiltrup und Umgebung war Loop ein teures Sahnehäubchen-Projekt. Die anderen Stadtteile haben von Loop gar nicht profitiert – und selbst die Stadtwerke haben gemerkt, dass eine Ausweitung von Loop auf weitere Stadtteile nicht zu finanzieren wäre. Ein System, das perspektivisch für alle Stadtteile funktioniert, haben wir jetzt aber in Auftrag gegeben.

Wie soll das funktionieren?
Wir haben die Stadtverwaltung und Stadtwerke beauftragt, die unzweifelhaft vorhandenen Vorteile von Loop – etwa die einfache Buchung per App – in die Entwicklung eines neuen Systems zu integrieren. Es muss aber im neuen System ganz konkret darum gehen, Menschen dort zu transportieren, wo heute kein Bus und keine Bahn fährt: In dünn besiedelten Gebieten und zwischen Stadtteilen. Das kann deutlich wirtschaftlicher gelingen, wenn man Bestell-Fahrten zu wichtigen Bus- und Bahnzugangsknoten bündelt und in attraktiven Takten anbietet. Leider wird ein solch neues System nicht direkt im Anschluss an Loop zur Verfügung stehen. Vorübergehend wird es deshalb auch im Bereich Hiltrup Angebote des TaxiBusses geben müssen – wie in anderen Stadtteilen auch.