In Münster gehören rund 800 Kinder und Erwachsene zu „wohnungslosen Familien“ – das sind etwa 30% der wohnungslosen Person en in unserer Stadt. Mit einem gemeinsamen Ratsantrag setzt sich die Koalition aus GRÜNEN, SPD und Volt jetzt für diese Menschen ein.

Harald Wölter, sozialpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion erklärt zu dem von ihm maßgeblich erstellten Antrag:

„Es ist unerträglich, dass in Münster über 300 Kinder und ihre Eltern in Übergangseinrichtungen und so genannten Belegwohnungen untergebracht sind. Wir müssen deshalb die Situation der Familien in Wohnungsnotsituationen verstärkt in den Blick nehmen und die Hilfen und Angebote für Familien weiter ausbauen. Allen voran muss es um die Sicherung der Wohnung und um die Schaffung von Wohnraum gehen. Denn trotz intensiver Bemühungen der Stadt müssen wir festzustellen, dass etliche Familien mit ihren Kindern bis zu mehrere Jahren in den Notunterkünften bleiben und somit unter verfestigter Wohnungslosigkeit mit all ihren Folgen leiden.

Eine konkrete Möglichkeit: In allen neuen Wohngebieten soll ein Kontingent an Wohnungen für wohnungslose Menschen errichtet werden – Familien wie auch alleinstehende Wohnungslose. Hierzu soll die Verwaltung gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft ein Verfahren zur Realisierung und Vergabe der Wohnungen entwickeln.

Darüber hinaus ist es gut, dass das Projekt „Brückenschlag“ dauerhaft gesichert werden konnte. Mit diesem Angebot erhalten Familien in besonderen sozialen Schwierigkeiten und Wohnungsnotfallsituationen eine persönliche Betreuung und Unterstützung. Mit der Beratung werden besonders viele Familien mit Migrationsgeschichte erreicht. Die Hilfe umfasst die Existenzsicherung der Familien, Erhalt und Beschaffung einer Wohnung, Unterstützung bei der Anmeldung der Kinder in KiTa, Schulen, bei Sportangeboten und zur Erschließung der Gesundheitsversorgung.

Außerdem wollen wir die Angebote und Hilfen für junge Menschen zur Vermeidung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit verstärken und Präventionsangebote ausbauen. Dabei soll die Stadtverwaltung die besondere Situation und Ursache von/bei jungen Frauen in Obdachlosigkeit in den Fokus nehmen und Hilfen und Angebote verstärken.“